Nach dem Tod von Steve Jobs
Wie Steve Jobs in Apple weiterlebt
Der Weg zum iGod
Eine frühe Entscheidung Jobs’ nach seiner Rückkehr war es, im Februar 1998 den Taschencomputer Newton einzustellen. Der Apple für die Tasche hatte zwar eine kleine Gemeinde fest eingeschworener Fans, welche die Macken des Newton stillschweigend akzeptierten und den mangelnden kommerziellen Erfolg des Gerätes damit erklärten, der Newton wäre "einfach nur seiner Zeit voraus". Der Newton war im Gegenteil vollkommen aus seiner Zeit heraus gefallen, muss man rückblickend urteilen.
Die Handschriftenerkennung führte zu abenteuerlichen Ergebnissen, die Verbindung zum Rest des Apple-Universums war umständlich bis mangelhaft, Software hat es kaum gegeben und die Installation der wenigen verfügbaren Programme eigentlich nur Fortgeschrittenen möglich. Apple sah sich dennoch als PDA-Pionier und schaute neidisch auf die Erfolge von Palm, Ende der Neunziger eine der heißesten Technologiefirmen. Nur einer nicht: Der Interims-CEO Steve Jobs. Apple hatte mit dem Newton Geld ohne Ende verschwendet, dass der Handheld das erklärte Lieblingsprojekt seines Lieblingsfeindes John Sculley war - der eben wegen des fehlenden Markterfolges de Newton einen Hut nehmen musste - war bei Jobs’ Entscheidung allenfalls ein angenehmer Nebeneffekt.
Apple plante ein anderes elektronisches Gerät jenseits des Mac, das so ganz anders werden sollte als die Freunde eines Apple-PDA erwarteten: Den iPod. Und dieses Mal sollte Apple alles richtig machen, weil Jobs und Apple das große Ganze im Blick hatten.
Erneut zeigte sich mit dem Musikabspielgerät die Vision des Apple-Gründers von der Einfachheit der Benutzung. Ein Scrollrad, vier Tasten, mehr brauchte es nicht. Musik würde immer gehen, davon war Jobs überzeugt, zeitgleich sah er immer mehr Manager in Meetings wieder zum guten alten Notizblock zurückkehren - denn das Geschmiere auf dem PDA konnte man nachher beim besten Willen nicht mehr erkennen, selbst wenn die Übertragung der Notizen auf den Desktop-Rechner gelungen war.
Die Erfolgsgeschichte des PDA war bereits im Oktober 2001 zu Ende erzählt, wusste Steve Jobs lange vor dem damals prosperienden Unternehmen Palm - das 2010 sich an Hewlett Packard verkaufen musste und in den Wirren um die Ablösung Leo Apotherks als HP-CEO wohl gänzlich in der Versenkung verschwindet.
Der iPod war keineswegs der erste MP3-Player, Apple hatte jedoch bestehende Technologieperfekt kombiniert. Auf die 5GB-Festplatte passte die gesamte Musikbibliothek eines durchschnittlichen Haushalts, über die schnelle Firewire-Schnittstelle war das Gerät flott gefüllt. Die Verwaltung von Musik über das im Januar 2001 von Apple präsentierte iTunes war ebenso übersichtlich wie die hierarchische Ordnung auf dem iPod mit seinen wenigen Bedienelementen. Die Software hatte Apple gekauft respektive lizenziert, für erste ikonische Design des neuen Jahrtausends zeichnete der britische Gestalter Jonathan Ive verantwortlich.
Mehr noch als Design, Hardwareleistung und Software half aber die Infrastruktur dem iPod auf die Sprünge. Wer einen iPod nutzen will, muss iTunes installieren - Apple hatte zum Glück bald eingesehen, dass der Kauf eines Mac dafür zwar sinnvoll sei aber keine zwingende Voraussetzung sein sollte. iTunes war zunächst als Einbahnstraße angelegt: Musik vom iPod spielte die Software nicht zurück auf den Rechner. Dass einige ToolsTools dazu sehr wohl in der Lage sind, wollen wir an dieser Stelle nicht verschweigen, aber Apple fördert den Rückweg nicht und gab iPod-Nutzern den Slogan "Don’t steal Music!" mit auf den Weg. Alles zu Tools auf CIO.de