Ergänzung für agile Methoden

Wie Story Maps Scrum-Projekte retten

07.03.2011
Von Nicolas Zeitler

CIO.de: Wann erstellt man die Story Map? Ganz zu Anfang?

Winteroll: Fast. Vorher sollte man sich mit dem Kunden über Vision und gemeinsame Ziele klar werden. Dann ist die Story Map der nächste Schritt. Am besten erarbeitet der Auftragnehmer eines Projekts sie zusammen mit allen Stakeholdern. Alle, die nachher am Projekt arbeiten, sollten den Kontext kennen, auch die Entwickler.

Entwickler bei Story Map einbeziehen

CIO.de: Aber das ganze Team kann doch nicht von Anfang an dabei sitzen.

Winteroll: Mit 30 Leuten geht das natürlich nicht. Ideal sind sechs bis acht Personen, die Grenze würde ich bei zehn ziehen. Bei großen Projekten müssen eben die verschiedenen Seiten Repräsentanten schicken - die Entwicklersicht sollte auf alle Fälle vertreten sein.

CIO.de: Wie lässt sich die Story Map anschließend in den Projektverlauf einbinden?

Winteroll: Steht sie die ganze Zeit über im Projektraum, können Entwickler, die an einem kleinen Schritt arbeiten, ihre Arbeit mit Blick auf die Story Map immer wieder einordnen. Der zweite Nutzen hat mit den Veränderungen in agilen Projekten zu tun. Vieles ist dabei nicht in Stein gemeißelt. Wenn Dinge neu bewertet werden müssen, lässt sich das mithilfe der Story Map schnell darstellen.

CIO.de: Was beobachten Sie beim Einsatz von Story Maps?

Winteroll: Ein Effekt ist, dass sich ein gemeinsames Gesamtbild des Projekts entwickelt. Ohne Story Map hat jeder eine eigene Sichtweise, oft ohne dass es den Beteiligten bewusst ist. Die Story Map macht unterschiedliche Auffassungen deutlich. Ein weiterer Vorteil ist, dass man Abläufe lösungsneutral aufzeichnet. Das verhindert, was ich vorhin beschrieben habe: dass die Leute von Anfang an in konkreten Lösungen denken.

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