SAP-Anwendern reicht's
Zerstörtes Vertrauen zu SAP
SAP-Kunden suchen nach Alternativen
SAP kommt die Entwicklung ungelegen, denn in einem ohnehin wirtschaftlich schwierigen Umfeld steht nun das Abschlussquartal an, in dem ein Großteil der Einnahmen verbucht wird. Realistische Alternativen zur Wartung durch SAP sieht Knorr-CIO Keil heute zwar noch nicht, "aber wir sollten dem Markt ein Signal geben, dass eine Nachfrage nach anderen Anbietern vorhanden ist". Auch Villeroy-CIO Ochs will "diese Offenheit" gegenüber Beratern und Dienstleistern ansprechen und seine Bereitschaft demonstrieren, mehr Risiko bei Wartung und Support einzugehen. Mit der "sinnvollen Strategie einer integrierten Gesamtlösung für einen Konzern haben wir uns in eine Position manövriert, in der wir auch mit einem scheinbar vertrauensvollen Partner erpressbar geworden sind", räumt der Manager ein.
"Da die Kosten-Nutzen Rechnung durch die Steigerung der Wartungskosten bei vielen Projekten mit SAP-Produkten nicht mehr aufgeht, werden wir wie viele andere kurz- und mittelfristig andere Lösungen in Betracht ziehen müssen", sagt Pignitter von MTU.
Denkt man dieses Szenario weiter, kommt Neuland in Sicht: Applikationen und ihre Funktionen auszudünnen wäre für Villeroy-CIO Thomas Ochs eine "denkbare Alternative". Oder abschalten. In diesem
Fall wäre der SAP-Konzernkunde Nummer 19 allerdings kein Referenzanwender mehr, sondern einer der ersten Referenzabwender.