Finance IT


Großprojekt bis 2015

Das Milliarden-SAP-Projekt der Deutschen Bank

Christiane Pütter ist Journalistin aus München.
Die Deutsche Bank schmeißt ihr selbstgestricktes Kernbankensystem raus. Es folgt SAP-Software. Rund 1200 Mitarbeiter arbeiten voraussichtlich bis 2015 an dem Mammutprojekt. Am Ende will die Bank damit 250 Millionen Euro pro Jahr sparen.
Wolfgang Gaertner, CIO Retail, Deutsche Bank AG: "Viele Innovationen im x86-Umfeld und Technologien wie In-Memory werden von jungen Leuten getrieben. Hier können sie das umsetzen."
Wolfgang Gaertner, CIO Retail, Deutsche Bank AG: "Viele Innovationen im x86-Umfeld und Technologien wie In-Memory werden von jungen Leuten getrieben. Hier können sie das umsetzen."
Foto: Joachim Wendler

"Passion to perform" steht an der gläsernen Schiebetür. Die Kollegen im dritten Stock an der Theodor-Heuss-Allee 72 in Frankfurt setzen ein ehrgeiziges Projekt um: Die Deutsche Bank migriert auf ein neues Kernbankensystem. Magellan heißt die SAP-Hochleistungsplattform, die die Bank als "modernste Technologie- und Prozessplattform für Bankdienstleistungen in Europa" preist.

Magellan umfasst die gesamte IT und alle Abwicklungsprozesse des Geschäftsbereichs Privat- und Geschäftskunden (PBC) in Deutschland. Seit Juli 2012 werden mehr als fünf Millionen Sparkonten der Deutschen Bank auf der neuen Hochleistungsplattform geführt. Die Plattform bietet das künftige gemeinsame Fundament für die Filialen von Deutscher Bank und der 2012 übernommenen Postbank. Sie soll die Industrialisierung von Geschäftsprozessen ermöglichen und Kosten senken. Die Bank gibt rund eine Milliarde Euro für die SAP-Einführung aus.

Was das weltweite Transaction Banking betrifft, entschied sich Wolfgang Gaertner, CIO Retail, Deutsche Bank, 2010 für den indischen Anbieter Tata. Er will das Global Transaction Banking in mehr als 30 Ländern vereinheitlichen und hat dafür das Kernbankensystem TCS BaNCS von Tata Consultancy Services eingeführt. Die Anwendung startete Ende 2010 in einer neu eröffneten Filiale in Abu Dhabi.

"Wir haben die Entscheidung für das Projekt Magellan Anfang 2010 getroffen", sagt Gaertner. Das Geldinstitut stand vor der Alternative, das bestehende proprietäre Kernbankensystem Stück um Stück zu erweitern - oder einmal in einem großen Schritt zu erneuern. Die Deutsche Bank entschied sich für Letzteres. "In der intensiv diskutierten Grundsatzfrage 'Make or buy' war am Ende klar, dass wir nur mit dieser grundlegenden Veränderung alle folgenden Veränderungen auslösen können", erklärt Gaertner. Er wollte Standardsoftware und entschied sich für SAPSAP. Die Walldorfer bieten großen BankenBanken eine bewährte Plattform, so der CIO. "Wir brauchen daher nur zu parametrisieren und müssen nicht Software entwickeln", sagt Gaertner. Alles zu SAP auf CIO.de Top-Firmen der Branche Banken

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