Großprojekt bis 2015
Das Milliarden-SAP-Projekt der Deutschen Bank
1,7 Milliarden Euro sparen
Die Erwartungen sind hoch: Ab 2015 will die Deutsche Bank pro Jahr viereinhalb Milliarden Euro einsparen. Das erklärten Jürgen Fitschen und Anshu Jain, die Co-Vorsitzenden des Vorstands und des Group Executive Committee, anlässlich der berühmten "ersten hundert Tage" im neuen Job. "Strategie 2015+" nennt sich ihr Plan. Davon sollen 1,7 Milliarden Euro Einsparungen aus dem Bereich Infrastruktur kommen, zu dem auch die IT zählt. Das Kostensenkungspotenzial in der IT wird auf 1,1 Milliarden Euro beziffert. Magellan ist ein Teil davon.
Die IT soll in der Endausbaustufe Einsparungen von circa 250 Millionen Euro pro Jahr ermöglich. Das will Gaertner vor allem mit dem Abbau externer Mitarbeiter erreichen. Vom Zusammenlegen der Rechenzentren verspricht er sich weitere große Reduzierungen bei den Sachkosten.
Der IT-Entscheider sieht das Projekt noch unter einem ganz anderen Aspekt: Er will seine Bank als attraktiven Arbeitgeber für junge Informatiker positionieren. Das zeigt sich auch im großen Projektraum: Die Arbeitsplätze sollen als Desktop-on-Demand Flexibilität bieten, alle Arbeitsplätze können frei gewählt werden.
Wer etwas ausdrucken will, identifiziert sich per Bankausweis am jeweils nächsten Drucker. Die Deutsche Bank forciert hier ein junges Arbeiten, das den Bedürfnissen kommender Mitarbeitergenerationen entsprechen soll. Gaertner sagt: "Wir nutzen Technologie, um die Bank zu verändern. Das interessiert Absolventen." Umgekehrt interessiert ihn, was Absolventen können.
Auch während der Finanzkrise habe die Deutsche Bank jedes Jahr junge Mitarbeiter eingestellt. "Viele Innovationen im X86-Umfeld oder Technologien wie In-Memory werden von jungen Leuten getrieben", beobachtet er. "Hier können sie das umsetzen."