Public IT


Chef der E-Post

Warum die Post die De-Mail auf Eis gelegt hat

Johannes Klostermeier ist freier Journalist aus Berlin. Zu seinen Spezialgebieten zählen unter anderem die Bereiche Public IT, Telekommunikation und Social Media.
Ralph Wiegand verantwortet als CEO E-Post bei der Deutschen Post die Briefdigitalisierung. Im Interview erklärt er, was ihn an der De-Mail stört.

CIO.de: Herr Wiegand, was ist Ihre Funktion als „CEO E-Post“ genau?

Ralph Wiegand: Im Vorstandsbereich Brief und Paket Deutschland, dem ich angegliedert bin, gibt es zwei Logiken. Auf der einen Seite haben wir eher funktionale Rollen wie etwa den Produktionschef, auf der anderen Seite haben wir die Rolle des CEO, der mehr eine übergreifende Funktion hat und nicht nur die Umsätze, sondern auch die Kosten verantwortet.

Ralph Wiegand ist als CEO E-Post unternehmerisch tätig.
Ralph Wiegand ist als CEO E-Post unternehmerisch tätig.
Foto: Deutsche Post

Als CEO bearbeiten Sie dynamische Märkte und treffen als Unternehmer strategische Entscheidungen. Ich bin für den Gesamtbereich E-Post verantwortlich und hier für alle Elemente von Produktentwicklung und -Management über Personal bis Betrieb zuständig. Ich berichte an den Konzernvorstand BRIEF.

CIO.de: Sie sind 41 Jahre alt. Inwieweit beschäftigen Sie sich selbst mit digitalen Themen?

Wiegand: Ich bin sozusagen ein „Grenzgänger“ zwischen der analogen und der digitalen Welt. Als ich jung war, gab es Atari und C64, damit fing die Digitalisierung an. Ich bin zwar kein ausgewiesener IT-Experte mit abgeschlossenem Informatik-Studium, habe aber früh übergreifend ein Verständnis dafür entwickelt, wie man sinnvoll technologische Neuerungen mit Mehrwert nutzen kann.

Mir geht es mehr um den Nutzen von IT und nicht so sehr darum, wie ich eine bestimmte Software noch besser hin bekomme. Seit fast 14 Jahren bin ich bei der Post und habe häufig in Projekten gearbeitet, wo es um die Frage ging: Was kann ich mit vorhandenen Technologien für Mehrwerte schaffen, die so attraktiv sind, dass die Kunden bereit sind, dafür Geld zu bezahlen?

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