Strategien


Was CIOs von ihnen halten

Thesen für 2021 im Kreuzfeuer

Thomas Pelkmann ist freier Journalist in München.

Alles bleibt anders

Das Aussterben der Floppy-Disk ist nicht unbedingt der Gegenbeweis zur These von Rainer Janßen, nach der alles bleibt, wie es schon heute ist.
Das Aussterben der Floppy-Disk ist nicht unbedingt der Gegenbeweis zur These von Rainer Janßen, nach der alles bleibt, wie es schon heute ist.
Foto: Kevin Largent - Fotolia.com

Auf den ersten Blick konterkariert die These von Rainer Janßen alle anderen Vorhersagen auf die Zukunft: Der CIO der Münchner Rück prognostizierte, dass in zehn Jahren alle heute eingesetzten Technologien weiter im Rennen sein werden. Janßen begründet seine These mit der Rückschau auf die vergangenen Jahre. So stehe SOA "angeblich für Service Oriented Architecture", meint Janßen. "Manche Kollegen sagen allerdings auch, es steht für ‚Same Old Architecture’".

Auch wenn die technischen Mittel vielleicht neu und anders sein mögen: "Ansätze zur modularen Programmierung wurden schon vor 35 Jahren formuliert, später mit objektorientierter Programmierung umformuliert und mit technischen Konzepten wie Remote Procedure Call unterlegt."

Janßen rät seinen Kollegen zur Entspannung, wenn Berater immer wieder von Hypes, Megatrends und schon bald anstehenden Paradigmenwechsel sprechen. "Schicken Sie den Kollegen unaufgeregt auf die Suche nach unserem IT-Nessie und trinken Sie lieber einen Single-Malt-Scotch."

Die Wette des Munich Re-CIOs spaltete die Kollegenrunde in Bonn: Keine andere Prognose bekam mehr Zustimmung, keine andere erfuhr aber zugleich auch mehr Ablehnung. "Hoffentlich nicht", meinte einer kritisch, während ein anderer zumindest in den kommenden zehn Jahren auf die Ablösung seiner Legacy-Systeme hofft.

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