Knapp 100 Teilnehmer in Heidelberg
Jahrestagung des CIO-Circle
Inhaltlich hat sich die größte Tagung des Circle in diesem Jahr stark um die Rolle des CIO gedreht sowie um Unternehmensstrukturen, die die Einführung und Nutzung innovativer IT begünstigen. Die Eingangsreferate dazu haben gehalten: Sören Christensen, CIO der dwp Bank, Heinz Schick von Experton und Falk Janotta, freier Interims-CIO mit derzeitigem Auftrag in England.
Christensen, CIO der dwp Bank, erklärte das Phänomen AGABU ("Alles ganz anders als bei uns"). Die dwp Bank ist hervorgegangen aus einer Fusion von WPS-Bank und bws Bank. Beide BankenBanken hatten ihre Prozesse individuell abgebildet und konnten sich nicht vorstellen, dass Synergie-Effekte zu heben sind. Dem gelernten Architekten Christensen fiel die Rolle zu, im Sinne der 80-20-Regel ineffiziente Bereiche zu identifizieren. Dabei seien standardisierte Prozesse dann doch nicht so "ganz anders, als bei uns" gewesen. Christensen betonte trotzdem die Bedeutung der Anwendungsentwicklung: Mittlerweile werde mehr als die Hälfte des Budgets aus der AE in die Gestaltung neuer Produkte gesteckt. Top-Firmen der Branche Banken
Heinz Schick, VP der Experton Group, stellte unter dem Titel "When I’m 54" Modelle der Arbeit im "Erfahrungsalter" vor. Sein Reality-Check am Anfang des Vortrags ergab zwar, dass nur fünf von knapp 100 Teilnehmern dieses Alter bereits erreicht haben. Doch auch den jüngeren riet Schick, rechtzeitig einen Plan für das Alter zu entwickeln, als da wären: a) gründe eine Firma, b) werde Interims-Manager, c) berate oder d) werde Business Angel. Schick empfiehlt auch nicht kommerzielle Ziele: "Schreiben Sie sich an einer Uni ein, gehen Sie in die Politik oder engagieren Sie sich in sozialen Projekten. Bleiben Sie auf jeden Fall aktiv."
Falk Janotta hat bereits im Alter von 47 das zweite von Schicks Arbeitsmodellen gewählt: Er berichtete von seinen Erfahrungen als Interims-CIO. IT-Manager auf Zeit seien ein zeitgemäßer Ansatz, da die Außensicht viel öfter nötig werde, um verkrustete Strukturen aufzubrechen, erklärte Janotta: "Keine Vergangenheit im Unternehmen zu haben, ist extrem vorteilhaft, weil man keine Rücksicht auf die politischen Gegebenheiten nehmen muss."