Vorgehensmodell für Cloud-Sourcing
6 Risiken bei Cloud-Lösungen
Cloud Computing ermöglicht ein variables Abrufen von Leistungen, die jederzeit beliebig skaliert werden können. Die IT-Organisation kann dadurch wesentlich schneller auf geschäftliche Anforderungen reagieren und sich deutlich agiler positionieren. Die erfolgreiche Einführung und Nutzung von Cloud-Lösungen erfordert allerdings eine adäquate Adressierung von Risiken. Hierzu zählen:
1. Unzureichende Governance
Das Provider-Management spielt beim Cloud-Sourcing eine zentrale Rolle, da nur ein geringer Einblick in die Vorgehensweise der Service-Erbringung besteht und der Kontrollgrad oft unzureichend ist. Ein adäquates Provider-Management wird häufig dadurch erschwert, dass Fachabteilungen - "begünstigt" durch eine fehlende Cloud-Strategie des Unternehmens - selbst die Initiative ergreifen und die IT-Abteilung nicht ausreichend einbeziehen. Dies behindert die stringente Ausrichtung der IT an den Unternehmenszielen und erschwert eine angemessene Service-Kontrolle, da erforderliche Provider-Management-Kompetenzen in der Fachabteilung häufig nicht vorhanden sind.
2. Technologie- und Anbieter-Lock-In
Um Kostenvorteile durch Cloud-Sourcing zu erzielen, muss die eigene IT-Fertigungstiefe verringert werden. Dies geht vielfach mit einem Know-How-Verlust einher. Es kann zu einem Technologie-/Anbieter-Lock-In kommen. Wenn mit dem Anbieter nicht von vornherein die Einhaltung bestimmter Standards vereinbart wird, entsteht eine Abhängigkeit, die unter Umständen nur mit hohen Umstellungskosten revidierbar ist. Wegen des erfolgten Know-How-Verlusts kann nicht ohne Weiteres wieder „ingesourct“ oder an einen anderen Anbieter weiterverlagert werden.
3. Lückenhaft kalkulierter Business Case
Cloud-Lösungen werden meist mit erheblichen Kostenvorteilen assoziiert. Ob diese im konkreten Fall realisierbar sind, ist vor der externen Vergabe zu evaluieren. Die detaillierte Ermittlung der Ist-Kosten sowie etwaiger Folgekosten (z.B. durch eine Nachlizenzierung) ist oftmals komplex. Ohne die Nutzung etablierter Methoden und Werkzeuge bleiben wichtige Kostenpositionen leicht unberücksichtigt.