Public IT


E-Government-Gesetz

Beschlossen: De-Mail wird zum Standard

Johannes Klostermeier ist freier Journalist aus Berlin. Zu seinen Spezialgebieten zählen unter anderem die Bereiche Public IT, Telekommunikation und Social Media.

Zuletzt sagt Oetjen noch einen Satz in Richtung Deutsche Post: „Wir würden es begrüßen, wenn sie in den Kreis der De-Mail Anbieter zurückkehrt. Bürger, Unternehmen und Behörden würden sich freuen, wenn alle Anbieter an einem Strang ziehen."

Wasser in den Wein gießt hingegen die Internetpost AG in Hinblick auf den Einsatz der De-Mail. Zwar konzediert man auch hier, dass sich vor allem Unternehmen und Behörden von der De-Mail versprechen, einfacher, schneller und preiswerter Geschäfte per Internet in rechtlich sicherer Form abwickeln zu können. Doch sehe die Wirklichkeit der Akzeptanz von De-Mail - gut zwei Jahre nach Inkrafttreten des De-Mail-Gesetzes - anders aus.

Praxistest: Firmen und Behörden antworten nicht auf De-Mail-Anfragen

Viele seien noch nicht auf De-Mail eingestellt, moniert Andreas Schumann von der Internetpost.
Viele seien noch nicht auf De-Mail eingestellt, moniert Andreas Schumann von der Internetpost.
Foto: Internetpost

Die Internetpost AG hat überprüft (PDF), wie es derzeit um De-Mail steht, und per De-Mail Auskunftsanfragen an Unternehmen und Behörden gesendet, die sich am De-Mail-System beteiligen. Das Ergebnis war nicht beeindruckend: 75 Prozent der angeschriebenen Empfänger schafften es laut Tester nicht, innerhalb von einer Woche eine Antwort zu senden. Die geringe Antwortquote auf Unternehmensseite lasse darauf schließen, dass bislang überzeugende digitale Angebote, die De-Mail erfordern, fehlen.

Kommentar von Andreas Schumann von der Internetpost: „Bislang scheint kaum jemand die Möglichkeiten von De-Mail ernst zu nehmen. Zwar wollen alle gerne schnell, preiswert und einfach rechtssichere Nachrichten versenden - doch darauf eingestellt hat sich kaum jemand. Nicht einmal auf Seiten von Wirtschaft und Behörden.“

Die Provider der De-Mail haben bisher keine aussagekräftigen Nutzerzahlen bekannt gegeben. Hochrechnung von Schumann zufolge haben sich bislang rund 120.000 Nutzer für De-Mail registriert und freigeschaltet. Rund 90 Unternehmen und Institutionen sind mit einer De-Mail-Adresse im öffentlichen Adressverzeichnis aufgeführt.

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