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Commerzbank-CIO: 5 Lektionen aus der Fusion

11.02.2012
Von Kolja Kröger

"Mischen impossible": 5 Lektionen aus der Fusion von Commerzbank und Dresdner Bank

  1. Geschwindigkeit ist entscheidend: „Lassen Sie sich nicht auf basisdemokratische Prozesse ein“, so Leukert. Frühzeitige Top-Down-Entscheidungen müssen sein, wie vom Vorstandschef der Commerzbank, Martin Blessing. Er ordnete die Auflösung der grünen IT an. Das hieß: Mischen impossible. Auch wenn überlegene Systeme abgeschaltet werden müssen, ein Nebeneinander von grüner und gelber IT hätte nur Chaos bedeutet. „Jeder kennt die alten Horrorfilme, mit so einem Homunkulus à la Frankenstein.“

  2. Komplexität beherrschbar machen: Das bedeutet auch Tests mit verschiedenen Szenarien. Wo lassen sich Schnitte machen, um Komplexität zu reduzieren? Und wo wären sie verheerend?

  3. Zentrale Steuerung nur von Engpassfaktoren, aber dezentrale Umsetzung: „Es gibt Manager, die noch an die Planwirtschaft glauben. Aber es funktioniert nicht“, so Peter Leukert. „ können nicht alle 4500 Leute controllen. Aber Sie können Leitplanken geben, empowern und enablen – und dadurch haben sie auch einen Bombenjob gemacht.“ Zentrale Steuerung gab es nur bei schwierigen Fällen. Er schickte seine besten Projektmanager immer dorthin, wo das Feuer gerade am hellsten brannte.

  4. Re-Insourcing ist schmerzhaft und aufwändig. Es erfordert überproportional hohen Managementaufwand, intensive Government-Anstrengungen notwendig. Denn die Outsourcing-Partner sind nicht begeistert, wenn man die Verträge mit ihnen beenden will. Das heißt für Leukert: Sourcing-Entscheidungen gut überdenken, aber nicht von vornherein ausschließen.

  5. Soziale Architektur ist unendlich wichtiger als Systemarchitektur: „Auf die Menschen kommt es an“, sagte Leukert. Die grünen IT-Mitarbeiter machten sich Sorgen um ihren Job, wenn ihre Systeme bald nicht mehr gebraucht werden. Auch wenn es nicht einfach war: Dies umschiffte die Commerzbank mit ihrem Fähigkeiten-basierten Karrieremodell. Der Trick: Schon vor der Integration fand die gelbe Bank Aufgaben für die neuen Kollegen, denen sie sich nach der IT-Integration widmen konnte. Dass Peter Leukert die Integration der Menschen gelungen ist, wertete er fast als seinen größten Erfolg. „Sonst stünde ich jetzt nicht hier.“

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