Siemens, Pleiten und Green IT
Die Geschichte von Fujitsu
1923: Die Gründung
Den Ursprung von FTS bildet die 1923 gegründete Fusi Denki Seizo KK (Fuji Electric), ein Joint Venture zwischen Furukawa Electric Company Ltd. und Siemens AG - der Name Fusi setzt sich aus den ersten Buchstaben der beiden Unternehmen zusammen. Das neue Unternehmen produzierte Generatoren, Elektromotoren und importierte Siemens-Telefonanlagen und andere TK-Produkte nach Japan. In den 1930er-Jahren entwickelte Fuji Electric ein eigenes System zur automatischen Vermittlung von Telefonaten.
1935 - 1945: Eigener TK-Zweig und erstes Telefon
Da das Geschäft mit Telekommunikations-Ausrüstung florierte, lagerte Fusi Denk die TK-Sparte unter dem Namen Fuji Tsushinki aus. Daraus entstand dann der Name Fujitsu, der sich aus Fuji Electric, Jimenzu (Siemens auf Japanisch) und Tsushin, dem japanischen Wort für Kommunikation, zusammensetzt. Neben Vermittlungsanlagen produzierte das Unternehmen ab 1945 auch Telefone.
1950er-Jahre: Der Einstieg in das Computer-Geschäft
Nach dem Zweiten Weltkrieg lag die Zusammenarbeit zwischen Siemens und dem jetzt Fujitsu genannten Unternehmen für sieben Jahre auf Eis. Im April 1952 unterzeichneten die beiden Firmen einen neuen Kooperationsvertrag. Siemens lieferte von nun an seine Elektronik-Produkte aus dem Hochspannungsbereich nach Japan. Parallel bahnte sich in den 1950er Jahren eine Revolution an: Die IT entstand, genauer gesagt, der kommerzielle Großrechner (Mainframe). Von Beginn an zählte Fujitsu zu den Pionieren auf diesem Gebiet.
1954: FACOM 100 - der erste Mainframe
1954 brachte Fujitsu in Japan den Mainframe FACOM 100 (Fuji Automatic COMputer) auf den Markt. Das System arbeitete statt mit Röhren mit elektrischen Relais und wurde zur Massendatenverarbeitung verwendet - zum Beispiel zur Berechnung staatlicher Leistungen. Der FACOM 100 markiert den Einstieg Fujitsus ins Computergeschäft. Zwei Jahre später stellte übrigens auch der Fujitsu-Partner Siemens in Deutschland mit dem Siemens 2002 seinen ersten Großrechner vor.
1968: Erster Mainframe mit zwei Prozessoren
1960 startete Fujitsu die Produktion seiner ersten Transistoren, 1966 fertigte das Unternehmen die ersten integrierten Schaltkreise mit Halbleitern (Mikrochips). Ein Coup gelang Fujitsu im Jahr 1968 mit dem FACOM 230-60: Er war der erste Rechner, der mit zwei Prozessoren ausgestattet war.
1970er-Jahre: Große Erfolge bei Mainframes
1974 brachte Fujitsu den ersten IBM-kompatiblen Mainframe mit LSI-Technologie (Large Scale Integration) und mehrschichtigen Leiterplatten auf den Markt. Dank LSI fanden erstmals mehrere Tausend Transistoren Platz auf einem Chip, der Mikroprozessor war geboren. 1975 erzielte Fujitsu auf dem Mainframe-Markt einen wichtigen Erfolg, als sich die NASA gegen IBM und für einen von Fujitsu gemeinsam mit Amdahl entwickelten Mainframe (Amdahl 470 V6) entschied.