Healthcare IT


Digitalisierung im Healthcare-Bereich

Die Kliniken rüsten auf

Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Kern der Klinik-IT ist das jeweilige Krankenhaus-Informationssystem (KIS). Der Platzhirsch war hier lange Zeit Siemens mit seiner Lösung "i.s.h.med". Die wurde jedoch kürzlich von dem US-Konkurrenten Cerner gekauft, der in den Staaten mit einem eigenen System erfolgreich ist. Wie Schlegel berichtet, sind die CIOs, die i.sh.h.med einsetzen, derzeit ziemlich nervös - ihm selbst gehe es nicht anders.

Outsourcing ist ein heißes Eisen

Der schon erwähnte Kostendruck ist im Healthcare-Bereich genauso allgegenwärtig wie der Personalmangel. In vielen Branchen haben sich Outsourcing und Cloud Computing als Mittel der Wahl etabliert, um fehlende Ressourcen auszugleichen und Geld zu sparen. Das ist - zumindest ansatzweise - auch im Klinikwesen der Fall. Wie Meisheit berichtet, hat sich Sana in den vergangenen sechs Jahren quasi verdoppelt. Doch das Angebot an IT-Fachleuten könne hiermit nicht Schritt halten. Deshalb setze er in vielen Bereichen schon auf Freelancer; die eigenen Mitarbeiter seien vor allem als Prozess- und Service-Manager tätig.

Quasi Branchenvorreiter ist Meisheit in Sachen Cloud. Eines seiner zahlreichen ProjekteProjekte widmet sich der Ausgliederung der Shared-Service-IT in professionelle Housing- und Hosting-Strukturen in der Cloud. Ausgeschlossen seien hier allerdings Patientendaten und -akten. In der eigenen Hand behalten will Meisheit zudem alles, "was dediziertes internes Prozess-Know-how in Sachen Finanzen und Krankenhaus benötigt und was zur IT-Strategie und -Steuerung nötig ist". Parallel betreibt Sana den Umbau der IT-Organisation zu einer Demand- und Betriebsorganisation, also einer Trennung von Auftrag und Ausführung. Alles zu Projekte auf CIO.de

Der Datenschutz hat meistens Vorrang

Wegen der strengen Datenschutzbestimmungen wird Cloud Computing - insbesondere die Public Cloud - im Healthcare-Bereich besonders kritisch betrachtet. Technisch sei das kein Problem, so lange die Anwendungen ausreichend standardisiert seien, so Charité-CIO Greger. Aber nach Lage der Dinge beschränkt er sich doch lieber auf die Nutzung einer "Private Cloud", die innerhalb seines Verantwortungsbereichs erfolgreich verwendet werde.

Grundsätzlich seinen die deutschen Datenschutzbestimmungen kaum zu erfüllen, sagen die CIOs. Konkret berichtet Schlegel: "Ein Kollege hat mal kalkuliert, was es ihn kosten würde, alle Forderungen nach der Orientierungshilfe KIS einzuhalten. Das Ergebnis lag bei 2,6 Millionen Euro Projektkosten." Weshalb viele Datenschützer auch nicht päpstlicher als der Papst sind - zumal die Patienten ja auch noch behandelbar bleiben müssen.

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