Nahfunktechnik in Smartphones

FAQ - Was ist was bei NFC?

23.10.2014
Von Dr. Harald Karcher

Deshalb kann man NFC-Chips und NFC-Antennen auch sehr preiswert in einem Aufkleber, in einer Plastikkarte oder in einem Schlüsselanhänger verbauen. NFC-Tag-Aufkleber gibt es für Endkunden im Internet-Versand schon unter einem Euro pro Stück. Sie werden durch Induktion vom Smartphone her mit Strom versorgt, aber nur so lange, wie sich das Gerät ganz nah am Tag befindet. Auf solche Tags kann der Handy-User binnen weniger Minuten auch selber eigene URLs, Navi-Adressen, NFC-Visitenkarten, Befehle und ganze Aktions-Folgen programmieren.

Solche passiven NFC-Tags kann man sehr preiswert "nachrüsten": zum Beispiel das Büro, das Auto und die halbe Wohnung mit Tags tapezieren, um das Gedächtnis zu entlasten oder den Alltag zu automatisieren. Oder NFC-Tags hinter Wandbilder kleben, damit das Handy die auf dem Foto gezeigte Person bei Berührung mit dem Smartphone anwählt.

Die extrem einfache Konstruktion und die günstigen Preise unterhalb von einem Euro erschließen den passiven NFC-Tags schier endlose Einsatz-Phantasien in Büros, Fabriken, Lägern, Handelsregalen, Krankenhäusern, Smart Homes und Smart Cities, die mit der ursprünglichen NFC-Vision vom drahtlosen Bezahlen nicht mehr viel zu tun haben.

Wie läuft das Pairing bei NFC?

Man legt das NFC-Handy auf die NFC-Kasse, und die Koppelung samt Zahlung erfolgt automatisch ohne bewusstes Pairing durch den User. Legt man ein NFC-Smartphone auf den NFC-Drucker, dann verbinden sich die beiden und es wird beispielsweise das gerade angezeigte Foto ausgedruckt. Also Handy kurz Dranhalten - und die Verbindung baut sich von selber auf: So einfach kann man auch NFC-fähige Kopfhörer, Lautsprecher, Headsets, Navi-Systeme, Freisprechanlagen, Fitnessarmbänder, Laptops, Tablets und Fernseher mit NFC-fähigen Smartphones verkoppeln. Soweit die graue Theorie.

In der Praxis muss man - unter anderem - erst mal lernen, wo die NFC-Antenne im eigenen Handy genau sitzt. Bei einigen Nokia Lumia Smartphones etwa sitzt die Antenne ganz "oben". Bei einigen getesteten LG-Smartphones saß der NFC-Sensor dagegen mittig unter dem Handy-Rücken.

Gerade bei sehr großen Smartphones muss man aufpassen, dass die irgendwo verbaute NFC-Antenne auch wirklich ganz dicht an den NFC-Tag des Kommunikations-Partners heran kommt, sonst passiert unter Umständen überhaupt nichts, wegen der extrem kurzen Reichweite von NFC. Beispiel: Man muss das Lumia 920 mit dem oberen Teil an eine ganz gestimmte Stelle des NFC-Kopfhörers von Monster halten, damit sich die beiden Kurzstrecken-Funker auch wirklich verkoppeln können. Auf manchen Geräten findet man ein kleines "N" gedruckt oder eingraviert: Just hinter diesem NFC-Symbol alias NFC-Touchpoint sollte dann auch meistens die NFC-Antenne sitzen.

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