5 Regeln für Digitalisierung
Firmen halbherzig bei Industrie 4.0
- Nur für 6 Prozent der Firmen ist die digitale Transformation aber das wichtigste Thema im Hause
- 19 Prozent ignorierten das Thema Industrie 4.0 2015 komplett
- Nachholbedarf herrscht bei der Qualifizierung von Führungskräften und Mitarbeitern
- Etventure gibt Anwendern fünf hilfreiche Regeln mit auf den Weg
Deutsche Unternehmen haben bei den Top-Zukunftsthemen immer noch einen Fuß auf dem Bremspedal. Mangelnde Entschlossenheit in den Chefetagen bedrohe die digitale Transformation in den hiesigen Großunternehmen, stellt etwa die Digitalberatung Etventure fest - auf Basis einer Studie, für die gemeinsam mit der GfKGfK Nürnberg Führungskräfte in 2000 deutschen Großunternehmen mit mindestens 250 Millionen Euro Jahresumsatz befragt wurden. Top-500-Firmenprofil für GfK
Deutschland hat Spitzenposition bei Industrie 4.0
Der IndustrieIndustrie 4.0-Index - ermittelt von den Beratern der Staufen AG auf Basis einer Befragung von 179 Industrieunternehmen - attestiert den Firmen aus der Bundesrepublik zwar im weltweiten Vergleich eine Spitzenposition. Viele Studienteilnehmer geben aber selbst zu, das Thema in der Vergangenheit unterschätzt zu haben. Top-Firmen der Branche Industrie
Der Eindruck einer gewissen Halbherzigkeit drängt sich also auf beim globalen Trendthema der Digitalisierung und der Industrie 4.0Industrie 4.0 als digitalem Spezialfeld. Nicht zu verkennen ist dabei, dass eine wachsende Zahl an Firmen diese Themen anpackt oder plant, das bald zu tun. Noch selten aber stürzen sich Unternehmen mit Verve in das Abenteuer Digitalisierung. Alles zu Industrie 4.0 auf CIO.de
Nur für 35 Prozent ein Top-3-Thema
Laut Etventure-Studie berichtet jedes vierte Unternehmen zwar, dass der Stellenwert des Themas im vergangenen Jahr deutlich gestiegen sei. Nur für 6 Prozent der Befragten ist die digitale Transformation aber das wichtigste Thema im Hause; für 35 Prozent immerhin zählt sie zu den drei bedeutendsten Themen. "Die Bedeutung der Digitalisierung wird in vielen Unternehmen noch immer nicht voll erkannt", stellen die Autoren fest. "Mit Management- und Umsetzungsfehlern legen sich die Firmen oftmals selbst Steine in den Weg."
Dem Staufen-Index zu Folge beschäftigten sich 76 Prozent der Firmen im vergangenen Jahr mit Industrie 4.0, 2014 waren es nur 60 Prozent. Nur noch 19 Prozent der Befragten ignorierten das Thema 2015 in Gänze, im Jahr davor waren es noch 34 Prozent. 4 Prozent sagen, Industrie 4.0 werde bereits umfassend operativ umgesetzt, 31 Prozent betreiben operative Einzelprojekte, weitere 5 Prozent befinden sich in der Planungs- und Testphase.
- Smart Factory in der Praxis
179 Anwender hat die Staufen AG für ihren Industrie 4.0 im Jahr 2015 befragt. Aufgezeigt werden Veränderungen gegenüber dem Stand der Ding in 2014. Unsere Bildergalerie präsentiert wichtige Ergebnisse der Studie: 4 Prozent der Firmen haben Industrie 4.0 inzwischen gänzlich umgesetzt. 2014 lag der Anteil bei lediglich 1 Prozent. - Sprung bei der Logistik
Die Grafik zeigt, in welchen Bereichen die Firmen Industrie 4.0 einsetzen oder das planen. Gegenüber dem Vorjahr gab es bei der Logistik und Lagerhaltung einen großen Sprung. - Konkurrenz holt auf
Der internationale Vergleich zeigt die deutschen Firmen an der Spitze. Aber die Konkurrenz aus Asien und Übersee holt auf. - Selbstkritische Töne
Die Befragten meinen mehrheitlich, dass das Thema Industrie 4.0 in der Vergangenheit unterschätzt wurde. Insgesamt beurteilen sie die Lage kritisch und selbstkritisch. - Erwarteter Erfolg
Die Studienteilnehmer gehen überwiegend davon aus, dass sich dank Industrie 4.0 in fünf Jahren wirtschaftlicher Erfolg eingestellt haben wird. Gerechnet wird außerdem mit veränderter Produktpalette und neuem Geschäftsmodell. - Führung durch Kommunikation
Staufen wollte auch wissen, wie sich Industrie 4.0 auf das Thema Führung auswirkt. Die hier dargestellten Antworten auf diese Fragen zeigen insbesondere einen Bedeutungszuwachs der Kommunikation. - Angepasstes Leitbild
Diese Übersicht zeigt, welche Maßnahmen die Firmen im Hinblick auf Industrie 4.0 in Sachen Führung bereits umgesetzt haben. Mehr als 70 Prozent haben Leitbild und Führungsrichtlinien angepasst.
Japan und USA holen auf
Auf einer Skala von 0 bis 8 zur Frage, welches Land auf dem Weg zur Industrie 4.0 am weitesten vorangekommen ist, liegt Deutschland im Staufen-Index auf dem ersten Platz mit einem Durchschnittswert von 7,06 Punkten. Dieser Wert lag 2014 marginal höher. Verbessern konnten sich demgegenüber Japan auf Platz Zwei und vor allem die USA auf dem dritten Rang, die punktemäßig einen Sprung von 5,24 auf 6,26 machten. China konnte sich von 3,75 auf 4,28 Punkte steigern.