Dokumenten-Management

Gedruckt wird immer

15.01.2009
Von Gerald Strömer und Uli Ries

Fazit Drucktechniken

Hinsichtlich der Tauglichkeit der Techniken ist für Unternehmen fast jeder Größe der wartungsarme, schnelle und hinsichtlich Schrift- und Grafikdruckqualität deutlich führende (Farb-)Laserdrucker heute der Standard. Selbst in Einzel- oder kleinen Unternehmen sind Laserdrucker sinnvoll, wenn eine dauerhafte Lösung mit möglichst niedrigen laufenden Kosten und hoher Zuverlässigkeit gesucht wird.

Machine Identification Code (MIC)

Bestimmte Farblasersysteme einzelner Hersteller bringen beim Druck von Dokumenten digitale Wasserzeichen auf dem Ausdruck auf, die unter normalen Umständen und mit bloßem Auge nicht zu erkennen sind. Die MIC-Praxis ist auch unter den Schlagwörtern Farbdruckermarkierung, yellow dots, secret dots oder yellow dots of mystery bekannt. Der Machine Identification Code besteht aus einem Punktraster, dessen einzelne Elemente gelber Farbe etwa 0,1 Millimeter groß sind und etwa 1 Millimeter auseinander liegen. Das Raster kann 8 x 16 bis 32 x 16 Punkte groß sein und kann auf einem A4-Blatt bis zu 150mal auftauchen. Im MIC lassen sich bis zu 64 Byte Daten in verschlüsselter Form unterbringen. Zu den aufgebrachten Informationen gehören Hersteller und Seriennummer des Geräts sowie Uhrzeit und Datum des Ausdrucks. Neben dem MIC sollen noch weitere Identifikationssysteme im Einsatz sein.

Das international genutzte System wurde auf Betreiben von Regierungen eingerichtet, die auf diesem Weg beispielsweise gefälschte Ausweispapiere und Banknoten zur Quelle zurück verfolgen wollen. Grund für dieses Bestreben ist die hohe Druckqualität professioneller Farblasergeräte, die professionelle Fälschungen deutlich erleichtern. Im Alltag hat das auf die Geschäftspraxis der meisten
Unternehmen sicherlich keinen Einfluss.

Auf das System wird seitens der Hersteller selten hingewiesen. Xerox ist einer der wenigen Hersteller,
die damit nicht hinter dem Berg halten (Beispiel Xerox DocuColor 6060): "Das Digitale Farbdrucksystem ist entsprechend der Forderungen zahlreicher Regierungen mit einem fälschungssicheren Kennzeichnungs- und Banknotenerkennungssystem ausgerüstet. Jede Kopie wird mit einer Kennzeichnung versehen, die nötigenfalls die Identifizierung des Drucksystems ermöglicht, mit dem sie erstellt wurde. Dieser Code ist unter normalen Bedingungen nicht sichtbar."

Weitere Informationen finden sich auf der Drucker-Liste der Bürgerrechtsgruppe Electronic Frontier Foundation, die die MIC-Praxis ins Bewusstsein der der Öffentlichkeit brachte. Ein Online-Workshop zeigt, wie man die gelben Punkte leicht sichtbar machen kann.

Natürlich gibt es Abweichungen von dieser Empfehlung. Wenn möglichst niedrige Anschaffungskosten eine Rolle spielen oder Mitarbeiter beispielsweise auch Fotos oder andere reichhaltige, über geschäftliche
Diagramme hinausgehende Grafiken ausdrucken müssen, dann empfiehlt sich ein Tintenstrahldrucker. Und spezielle Probleme verlangen natürlich auch spezielle Lösungen. So ist ein Barcode-Drucker nun mal ein Thermotransferdrucker und kein Laserdrucker.

Uli Ries ist Journalist und Analyst in München, Gerald Strömer ist Journalist in Potsdam.

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