IT-Strategien der Top 100
Heiter bis Sparsam
Viele IT-Verantwortliche rund um die Welt haben das begriffen, wie die Erhebung von Gartner zeigt. Zwei von drei CIOs nutzen die IT inzwischen wieder, um aktiv Geschäftsmodelle zu unterstützen und ihrem Unternehmen zu helfen, Wachstum zu generieren. Allerdings nicht in Deutschland. Vier von fünf deutschen Unternehmen investieren überwiegend in bestehende Systeme, anstatt sich auf Basis technologischer Innovationen auf geplante ProjekteProjekte oder absehbare Herausforderungen vorzubereiten, ermittelte Accenture durch Befragung von 382 CIOs. Alles zu Projekte auf CIO.de
Die Konzentration auf drei StrategienStrategien - die zunehmende Standardisierung und Zentralisierung der Systeme und der strategische Einsatz des Werkzeugs Outsourcing - ist vor diesem Hintergrund nur folgerichtig. Alles zu Strategien auf CIO.de
1. Zentralisierung
Das CIO-Trendbarometer ist eindeutig: Die regionalen Fürstentümer werden nach und nach aufgelöst, immer mehr Systeme zentral geplant, gepflegt und verwaltet. "Der Anteil der dezentralen Systeme sinkt Jahr für Jahr, wir marschieren in Richtung Zentralisierung", sagt beispielsweise Andreas Resch, der CIO der Bayer AGBayer AG. Top-500-Firmenprofil für Bayer AG
Bislang betrieb Bayer für jeden der drei Teilkonzerne jeweils ein regionales SAP-System für Amerika, für Asien und eines für Europa. "Die fahren wir jetzt schrittweise zu globalen Systemen zusammen", sagt der Vorsitzende der Geschäftsführung von Bayer Business Services. Auch grundlegende Unternehmensanwendungen wie Notes oder das Active Directory werden seit langem nur noch zentral verwaltet. Gleiches gilt für ein Dokumenten-Management-System von Documentum, das in unterschiedlichen Sprachversionen Texte, Präsentationen und Berichte für sämtliche Konzernteile in aller Welt ordnet.
Bayer: Hälfte des Budgets für Zentral-IT
Technische Hürden gibt es bei d er Zentralisierung nur noch in Ausnahmefällen, sagt IT-Manager Resch. Kopfschmerzen bereiten ihm eher die Prozesse in den Bereichen. "Es gibt noch zu viele Varianten in der Gehaltsabrechnung und zu wenig Harmonisierung bei den Stammdaten", so Bayer-Mann Resch. Dennoch schreite die Zentralisierung bei Bayer mit großen Schritten voran. "Inzwischen geht gut die Hälfte des Budgets in hart zentralisierte Systeme, vor einigen Jahren waren es vielleicht 30 Prozent."
Auch Siemens arbeitet nach wie vor an der zentralen Reorganisation der IT-Infrastruktur des weit verzweigten Konzerns. Über 60 Mail-Server, 300 000 Computer und 160 verschiedene SAP-Systeme fand Volkhart Matthäus vor, als er 2005 Friedrich Fröschl ablöste. Das Projekt "Shared Services IT" hat seit letztem Jahr die Aufgabe, die IT-Infrastruktur sämtlicher Unternehmenseinheiten zentralisiert in ganz Europa zusammenzuführen. Den Auftrag erhielt - nach "umfangreichen Marktanalysen“, wie man bei Siemens sagt - im Juni 2005 die IT-Tochter Siemens IT Solutions and Services (SIS).