Standard endlich zum Standard machen
Immer wieder die alten Fehler
Partner IT Sourcing Advisory bei PwC Deutschland.
Offenbar ist es in der IT nicht anders als in der Gesamtwirtschaft und der Politik. In Krisenzeiten rücken alle zusammen, sind bereit, an einem Strang zu ziehen und diszipliniert Sanierungsmaßnahmen umzusetzen. Kaum zieht jedoch die Konjunktur an, macht wieder jeder, was er will. Noch vor einem halben Jahr zählte "StandardisierungStandardisierung" bei 75 Prozent der CIOs zu den drei wichtigsten Themen. Heute müssen wir beobachten, dass dieses Ziel wieder sukzessive nach unten rutscht. Alles zu Standardisierung auf CIO.de
Die Ursache: Anstrengungen zur Standardisierung werden primär aus Kostenerwägungen vorangetrieben. In Zeiten knapper Budgets genießen sie hohe Priorität. Doch kaum lässt der Kostendruck nach, werden sie rasch vernachlässigt. Das ist durchaus nachvollziehbar: Unternehmen sehen wieder die Chance, mehr Umsatz zu generieren, und wollen schnell agieren. Das Ziel "Time-to-Market" rückt in den Vordergrund. Das Business kann mehr ProjekteProjekte initiieren, die auch verstärkt genehmigt werden. Alles zu Projekte auf CIO.de
Dabei werden leider die alten Fehler wiederholt. Die Fachseite begreift Standardisierung eher als Hindernis zu diesem Ziel und versucht, sie mit altbekannten, aber immer noch wirksamen Argumenten abzuwehren: Das eigene Geschäft sei nun mal ganz speziell und nicht mit Standardlösungen zu bewältigen. Deshalb sei es keinesfalls mit anderen Unternehmen - und schon gar nicht mit anderen Branchen - vergleichbar. Als Folge werden immer wieder kurzfristige Lösungen realisiert, die nicht in ein Gesamtkonzept integriert sind, dann aber lange Bestand haben.
Zum Beispiel wurde so manche schnell gestrickte Kontaktdatenbank, die anfangs nur als Provisorium gedacht war, immer weiter ausgebaut - bis schließlich das gesamte Marketing auf einem halbgaren Konzept basierte. Auf diese Weise wird der Optimierungsbedarf der nächsten Jahre von Beginn an implementiert.