Standard endlich zum Standard machen

Immer wieder die alten Fehler

16.12.2010


Partner IT Sourcing Advisory bei PwC Deutschland.
Grafik 1: Aus Sicht des CEO/CFO sind die IT-Ausgaben in den vergangenen Jahren stetig gestiegen - auch wenn der CIO auf gesunkene Stückkosten verweist. Ursachen sind insbesondere von der Fachseite initiierte größere Volumina und Komplexitätstreiber.
Grafik 1: Aus Sicht des CEO/CFO sind die IT-Ausgaben in den vergangenen Jahren stetig gestiegen - auch wenn der CIO auf gesunkene Stückkosten verweist. Ursachen sind insbesondere von der Fachseite initiierte größere Volumina und Komplexitätstreiber.
Foto: Compass Management Consulting

Auch werden die Anforderungen der Fachseite oft nicht hinreichend abgestimmt: Ein Bereich verlangt Servicezeiten bis 18 Uhr, ein anderer bis 20 Uhr, die gewünschte Systemverfügbarkeit variiert ebenfalls - und die IT muss auf diese individuellen Wünsche eingehen.

Das alles erhöht die Komplexität (damit die Kosten) und schränkt die Flexibilität ein. Zudem gibt es oft keine klare Abgrenzung der Zuständigkeiten, so dass die Business-Seite letztendlich der IT die vermeintlich richtigen technischen Lösungen und Applikationen vorschreibt.

Diese Vorgaben erweisen sich als Komplexitätstreiber. Sie sind neben dem wachsenden Volumen die wesentliche Ursache dafür, dass die IT-Gesamtkosten in den letzten Jahren stetig gestiegen sind - trotz sinkender Stückkosten infolge effizienterer Informationstechnik (siehe Grafik 1).

Standardisierung als strategisches Ziel begreifen

Stehen Standard und Wachstum tatsächlich im Widerspruch? Die Antwort: Das muss keineswegs so sein, eine Standardisierung kann durchaus auch in Wachstumsphasen vorangetrieben werden. Die Voraussetzung ist allerdings ein neuer Ansatz, eine Wende im Denken: dass die Verantwortlichen sie nicht allein unter Kostenaspekten betrachten, sondern sie als strategisches Ziel begreifen.

Zunächst sollten sich Unternehmensleitungen und Business vergegenwärtigen, dass eine Standardisierung allen Bereichen Vorteile bringt. Infolge größerer Skaleneffekte sinken die Kosten der Infrastruktur. Effizienz und Flexibilität nehmen zu, denn bei klaren Schnittstellen und sauberer Abgrenzung zwischen den Systemen lassen sich diese bei Änderungen leichter und schneller anpassen. Der Aufwand für Support verringert sich; zum Beispiel wird beim Problem Management die Fehlerbehebung einfacher, ebenso das Testen und der Rollout neuer Software.

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