A.T. Kearney Studie
Keine Chance gegen Aldi, Lidl & Co.
A.T. Kearney rät klassischen und Online-Retailern, zunächst das Vertrauen der Kunden zu gewinnen, wenn sie in diesen Markt mit Potenzial einsteigen wollen. Außerdem sollten sie ihre eigene Wertschöpfungskette zum Beispiel bei Lagerhaltung und Auslieferung effizient ausgestalten.
Chance für Nischenanbieter
Den traditionellen Händlern legen die Unternehmensberater nahe, dass sie ein Online-Lebensmittelangebot als ein wesentliches Differenzierungsmerkmal im ohnehin hartumkämpften Wettbewerb nutzen sollten. Reine Online-Händler sollten dagegen "ihre Anstrengungen auf größere Städte und Ballungszentren fokussieren".
Der deutsche Lebensmittelhandel ist schon seit Jahren geprägt von einem starken Konkurrenzkampf und einem vor allem an niedrigen Preisen interessierten Publikum. Qualität ist in diesem Markt nicht so sehr gefragt – Hauptsache billig. Aldi, Lidl und weitere Anbieter haben eine marktbeherschende Stellung gewonnen – die große Mehrheit der deutschen Konsumenten kauft hier ein. Dies hat im Unterschied zu anderen Ländern Folgen für die Chancen von Online-Händlern, ebenfalls in den Lebensmittelhandel einzusteigen.
Nur allmählich trauen sich einige Händler in ausgewählten Regionen aus der Deckung, darunter Rewe, Real oder Globus. Zu den reinen Online-Händlern für Lebensmittel gehören in Deutschland Gourmondo oder lebensmittel.de. Auch Amazon versucht sich seit einiger Zeit auf diesem Gebiet.
Nischenanbieter, so A.T. Kearney, könnten sich bei einem Minderheitenpublikum selbst bei höheren Preisen etablieren. Allerdings sei genaue Planung bei Sortiment und Geschäftsabwicklung erforderlich.