Studie: Unkritisch, unselbständig
Mäßiges Zeugnis für die Generation Y
Speziell bei den für CIOs interessanten Absolventen mit technischem oder ingenieurswissenschaftlichem Abschluss beobachten 61 Prozent der Befragten im Vergleich mit der älteren Generation ein weniger ausgeprägtes Fachwissen bei den Bachelor-Absolventen. Bei den Master-Absolventen sind es lediglich zehn Prozent, während 19 Prozent sogar einen Wissenszuwachs wahrnehmen.
Verbindliches Auftreten
Mehrheitlich haben die Personalchefs den Eindruck, dass die Absolventen zwar nach der Bologna-Reform mit deutlich besseren Noten in die Firmen kommen. Allerdings sind 58 Prozent der Meinung, dass sich das Wissensniveau durch die Umstellung auf Bachelor und Master verschlechtert habe. Nur acht Prozent sehen eine Verbesserung.
Nach Einschätzung von 48 Prozent ist es auch um Willensstärke und Karriereehrgeiz der Digital Natives im Vergleich zur Generation schlechter bestellt. Dafür sind die jungen Mitarbeiter nach dem Urteil von 54 Prozent der Befragten selbstsicherer und verbindlicher im Auftreten.
Offenkundig hinterlässt auch die IT- und Online-gestützte Arbeitsweise der Generation Y ihre Spuren in den Firmen – teilweise zum Missfallen, teilweise zum Gefallen der Personalchefs. Die Internet-Affinität der jungen Generation verringert nach Einschätzung von 69 Prozent das eigene Wissen, weil alles immer mit einem Klick abrufbar ist. 40 Prozent klagen über zu mangelnde Konzentration und schnelle Ablenkung, 25 Prozent über Oberflächlichkeit. Dafür nehmen 62 Prozent eine Förderung von Kreativität und vernetztem Denken wahr, 54 Prozent einen Zugewinn an Flexibilität und komplexem Denken.
Tendenziell verbessert hat sich nach dem Eindruck der Personalchefs in der jungen Generation das Ausdrucksvermögen im semi-formalen Schriftverkehr – damit sind Mail, Chats und Präsentationen gemeint. Dafür hat die ältere Generation Vorteile beim mündlichen und insbesondere beim schriftlichen Ausdruck.