Debatte: Datenschutz in Kliniken
Pinnwand-Passwörter sind Usus
Im Gespräch mit Healthcare-IT führt Christian Wache, Leiter Produktmanagement bei der Meierhofer AG, einem der fünf großen KIS-Anbieter in Deutschland, aus, dass sein Unternehmen grundsätzlich die Initiative der Datenschützer begrüße. Bei Meierhofer ist man allerdings der Ansicht, dass es nicht fehlende Technologien seien, die Datenschutz unmöglich machten.
Wache gibt sich überzeugt, DatenschutzDatenschutz könne nicht allein durch Software gelöst werden, sondern "muss auch organisatorisch gelebt werden". Zum Beispiel fänden Ärzte, die sich ständig ein- und ausloggen müssen, schnell Möglichkeiten, die Hürden zu umgehen. Sogenannte "Pinnwand-Passwörter" sind Usus auf deutschen Stationen, sagt Wache. Alles zu Datenschutz auf CIO.de
Wenn ein Notfall vorliegt, müssen Daten aber sehr schnell zur Verfügung stehen, ohne dass ein Arzt lange Berechtigungsschleifen durchlaufen muss. Daraus folgert man bei dem KIS-Anbieter Meierhofer: "Datenschutz muss also im Zusammenspiel von Technologie, Klinikorganisation und menschlichem Verhalten umgesetzt werden."
Jede Menge Patientendaten werden gesammelt
Die Datenschützer hatten darauf hingewiesen, dass heute in Krankenhäusern, bei Ärzten und Organisationen des Gesundheitswesens jede Menge Patientendaten gesammelt werden. Diese unterliegen prinzipiell dem Schutz der Privatsphäre, und Ärzte können zum Beispiel rechtmäßig auch gegenüber Strafverfolgungsbehörden die Auskunft verweigern (berufliche Schweigepflicht, § 203 des Strafgesetzbuch).