Arzt-Bewertungen oft oberflächlich
Portale für Arztbewertungen im Test
Auf der Webseite heißt es: "Das Verzeichnis umfasst alle niedergelassenen Ärzte, Zahnärzte, Psychologischen Psychotherapeuten und Chefärzte in Deutschland. Anhand von mehr als 1.000 Diagnose- und Therapieschwerpunkten lassen sich die jeweiligen Spezialisten auswählen.“ Unsere stichwortartige Suche nach unserem Münchner Hausarzt führte allerdings zu keinem Treffer.
Kategorien für Ärzte-Empfehlungen sind bislang unzureichend
Hat man in der Adressliste, zum Beispiel nach Fachgebiet oder Ort/Postleitzahl, einen Arzt gefunden, kann man bei "Empfehlungen“ klicken und die Beurteilung anderer Patienten nach dem Schulnotenschema lesen oder später selbst eine Empfehlung abgeben. Kriterien sind: Organisation und Service, Erscheinungsbild, Personal, Arzt / Ärztin, Weiterempfehlen und Gesamt-Note. Schließlich kann man unter "Warum würden Sie die Praxis empfehlen bzw. nicht empfehlen?“ eine Wortnote abgeben. Zum Beispiel: "Ehrlich, aufgeschlossen und sehr genau.“
Auf die ärztliche Kunst oder Fähigkeit als solche wird ausdrücklich nicht eingegangen. Dadurch verringert sich der Wert der Patientenempfehlungen wieder deutlich, da man eigentlich kaum Anhaltspunkte für eine Einschätzung bekommt.
Die Stiftung Warentest hat im März diesen Jahres einen Bericht "Das bringen die Portale“ veröffentlicht und vor allem kommerzielle Angebote wie www.docinsider.de oder www.imedo.de näher untersucht.
Die Tester kommen zu einem eher vernichtenden Ergebnis: "Die Portale weisen viele grundsätzliche Schwächen auf. Vor allem mangelt es ihnen noch an Arztbewertungen. Das zeigt eine von den Testern durchgeführte Stichprobe: Über alle Portale betrachtet, hatte von 18 namentlich gesuchten Ärzten etwa die Hälfte gar keine Bewertung.“