Selbstmanagement
So zähmen Sie Ihren Chef
15. So schmeicheln Sie Ihrem Chef richtig
Schleimer mag niemand, Schmeicheleien schätzt jeder. Wie aber können Angestellte Lob angemessen verpacken? Der Organisationsforscher Ithai Stern von der Northwestern-Universität in Chicago befragte vor einigen Jahren Top-Manager nach ihren Rezepten, mit Charme gegenüber Gesprächspartnern zu punkten. Ihre drei Top-Tipps: Kündigen Sie Komplimente mit gebremstem Schaum an ("Sie hören das nicht gerne, aber …"). Widersprechen Sie zunächst in einer Petitesse, um anschließend in den zentralen Punkten zuzustimmen. Oder finden Sie unauffällig seinen Standpunkt heraus, um ihn später in seiner Anwesenheit als eigene Meinung auszugeben.
16. Danke sagen nicht vergessen
"Macht korrumpiert, und absolute Macht korrumpiert absolut", erkannte schon der englische Historiker Lord Acton im 19. Jahrhundert. Tatsächlich konnten Psychologen inzwischen in vielen Feldstudien und Laborexperimenten feststellen: Macht macht tendenziell mies.
Sie schüchtert Mitmenschen ein, trübt die Selbstwahrnehmung, verändert das Auftreten, verleitet zum Lügen und Betrügen. Die einen ignorieren im Glauben an die eigene Unverwundbarkeit jeden guten Ratschlag. Andere umgeben sich nur noch mit Ja-Sagern und verlieren den Blick für die Realität.
Können Angestellte die sadistischen Neigungen ihrer Vorgesetzten unterdrücken? Und wenn ja, wie? Diese Fragen treiben auch den amerikanischen Psychologen Nathanael Fast von der University of Southern California schon seit Jahren um - im vergangenen Jahr fand er eine Antwort.
Für mehrere Experimente teilte der Wissenschaftler Dutzende von Freiwilligen in zwei Gruppen. Die einen übernahmen die Rolle von Führungskräften, die anderen simulierten Untergebene. Es bestätigte sich, was Fast bereits in früheren Experimenten beobachtet hatte: Die Machthaber neigten dazu, Kritik persönlich zu nehmen und den Absender dafür zu bestrafen.
Mit einer Ausnahme: Hatten Sie von Fast vorab eine Notiz mit einem simplen Dankeschön bekommen, verzichteten sie auf Revanche. "Unsichere Machthaber fühlen sich bestätigt, wenn man Ihnen Dankbarkeit entgegenbringt", sagt der Psychologe. Dadurch empfänden sie Wärme und Geborgenheit - und behandeln andere Menschen besser.
Diesen Mechanismus können Angestellte ausnutzen. Natürlich darf das Dankeschön weder plump noch unglaubwürdig sein. Sie sollen Ihrem Chef auch nicht die Koffer hinterhertragen oder das Mittagessen ausgeben. Vielmehr sind es oft die kleinen Gesten, die Großes bewirken. Ein kurzes Dankeschön per E-Mail, egal, ob für die Zusammenarbeit in einem Projekt, die offene Unternehmenskultur oder die eigene Weiterentwicklung, reicht oft schon aus. (Quelle: Wirtschaftswoche)