Zweite Welle der Cyber-Attacken

Viren- und Phishing-Angriffe blühen auf

Dr. Andreas Schaffry ist freiberuflicher IT-Fachjournalist und von 2006 bis 2015 für die CIO.de-Redaktion tätig. Die inhaltlichen Schwerpunkte seiner Berichterstattung liegen in den Bereichen ERP, Business Intelligence, CRM und SCM mit Schwerpunkt auf SAP und in der Darstellung aktueller IT-Trends wie SaaS, Cloud Computing oder Enterprise Mobility. Er schreibt insbesondere über die vielfältigen Wechselwirkungen zwischen IT und Business und die damit verbundenen Transformationsprozesse in Unternehmen.
Im September war eine von rund 87 E-Mails ein Phishing-Versuch, um Authentisierungs-Daten auszuspionieren.
Im September war eine von rund 87 E-Mails ein Phishing-Versuch, um Authentisierungs-Daten auszuspionieren.

Vor allem die gestiegene Verfügbarkeit von Phishing-Kits und die zunehmende Nutzung aggressiver Phishing-Techniken wie Botnet- oder "Rock"-Phishing haben dazu geführt, dass die Bedrohung durch diese Art von Angriffen drastisch gestiegen sind. Diese neuen Methoden ermöglichen das Hosting der Phishing-Sites in Botnets, deren IP-Adressen mithilfe von Fast-Flux-Techniken ständig verändert werden.

Führungskräfte erneut im Visier

Der September war jedoch nicht nur der Monat der Massenangriffe mit großen Reichweiten, sondern auch die gezielten Angriffe erfuhren einen neuen Höhepunkt. Zum Beispiel wurden am 12. September mehr als 1.100 Führungskräfte und Mitglieder des oberen Managements zum Ziel eines weiteren Angriffs.

Die ausgeklügelten E-Mails, die angeblich von einem Headhunter-Unternehmen stammten, nutzten dabei eine Microsoft-Fehlermeldung, um die Opfer dazu zu verleiten, auf einen Anhang im RFT-Format zu klicken. Die RFT-Datei enthielt jedoch ausführbaren Programm-Code, der auf dem Computer des Opfers zwei Dateien ablegte, um sensible Informationen an den Angreifer zu übermitteln.

Von Land zu Land

Was die Länderverteilung angeht, so war Israel mit einer Quote von 73,8 Prozent das Land mit der höchsten Spam-Belastung. Japan hatte mit einer Spam-Quote von 27,1 Prozent im September am wenigsten unter Spam zu leiden. In Deutschland gab es im September ebenfalls einen starken Rückgang der Spam-Quote um 10,2 Prozentpunkte. Das Land mit der höchsten Viren-Quote bleibt nach wie vor Indien. Eine von 53 an Empfänger in Indien gerichteten E-Mails war im September mit einem Virus verseucht.

Nach Branchen betrachtet, litt das Gesundheitswesen unter einem Anstieg der Spam-Belastung um 7,8 Prozent. Die Landwirtschaft bleibt nach einem Anstieg um 0,9 Prozentpunkte seit August auch im September der Sektor mit der höchsten Spam-Quote. Die Viren-Charts wiederum führt der Bildungs-Sektor an, obwohl die Viren-Quote im September um 0,25 Prozent sank.

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