Jobwechsel im Management
Warum die besten IT-Manager gehen
"Viele IT-Führungskräfte arbeiten länger und holen den Rückstand ihrer Teams auf, was oft daran liegt, dass sie unterbesetzt sind", berichtet Kozlo Also würden sie sich für einen neuen Job entscheiden, bei dem sie Hoffnung auf angemessenere Arbeitszeiten haben.
Wie kann man gegensteuern?
Zwar werden erstklassige Talente nie für immer an ihrem Platz bleiben. Dennoch sagen Berater, dass CIOs mehr tun können, um ihre besten Manager zu halten. Dazu zählt etwa, der Mitarbeiterbindung Priorität einräumen, sagt Seepersad. Dazu müsse ehrlich bewertet werden, was die IT-Abteilung und das Unternehmen als Ganzes bieten, ergänzt Kozlo. Für viele Führungskräfte sei das ein Realitätscheck: Remote und Hybrid Work sowie flexible Arbeitszeiten und begrenzte Überstunden "sind keine Vergünstigungen, sondern sollten selbstverständlich sein".
Hingegen seien kostenlose Snacks, Tischtennisplatten und Weihnachtsfeiern "keine Bürokultur, sondern Bürovergünstigungen", die Umfragen zufolge den meisten Mitarbeitern egal sind. "Es gibt Pflaster, die man über Probleme klebt, anstatt sich intern mit seinen Aufgaben zur Bindung von Spitzenkräften zu beschäftigen", sagt Kozlo. "Aber es gibt definitiv eine Menge, was im Verantwortungsbereich des CIO getan werden kann."
Kein Patentrezept für Managerbindung
Was es nicht gibt, ist ein Patentrezept für die verschiedenen Faktoren, die Top-Manager zur Kündigung bringen. CIOs müssen aber darauf achten, was sie ihren Managern anbieten, welche Arbeitsplatzkultur sie wirklich haben und ob diese auch mit den Wünschen der Manager (und der Belegschaft insgesamt) übereinstimmt.
Die Beraterin Bev Kaye rät CIOs, ihre Grundannahmen der Manager-Erwartungen zu überprüfen. Beispielsweise sollten CIOs direkt fragen: Was könnte ich mehr für dich tun? Was weniger? Was sollte ich so beibehalten wie bisher? Wie kann ich dir dabei helfen, mehr von dem zu bekommen, was du im aktuellen Job benötigst? "Sonst raten sie nur, was ihre Mitarbeitenden wollen", fügt Kaye hinzu.
Zudem sollten CIOs auch die Vorteile erkennen, die sich ergeben, wenn ihre besten Mitarbeiter das Unternehmen verlassen. Das gilt vor allem, wenn dieser Abschied positiv und mit einem beruflichen Aufstieg oder einer persönlichen Leidenschaft verbunden ist. "Ihr Weggang kann sowohl eine Chance als auch ein Verlust sein", sagt Jim Knight, Executive Director des SIM Leadership Institute und ehemaliger Global CIO bei Chubb Insurance. Denn CIOs können dann einen vielversprechenden Mitarbeiter befördern, was eine gute Arbeitsplatzkultur fördert, oder einen Manager mit frischen Ideen einstellen, der neue Impulse im Team setzen kann.