Projektmanagement


Lösungsvorschläge

Warum öffentliche Großprojekte scheitern

26.03.2013
Von Wieland Cichon

Denkbar ist in diesem Zusammenhang auch ein Berufsstand von öffentlich bestellten Persönlichkeiten (Projektmanagement-Profis), die durch ihren Werdegang gezeigt haben, dass sie in der Projektorganisation und im Projektmanagement hinreichende Erfahrungen erworben haben, welche sich dann nutzen lassen. In einem PM-Examen als öffentlich vereidigter Sachverständiger würde diese Expertise dann dokumentiert.

Eine solch professionelle Steuerung und Kontrolle wird dann auch Instrumente und Ergebnisse, die gang und gäbe im Projektmanagement sind, seitens der Projektleitung einfordern, diese kritisch hinterfragen und gegebenenfalls Nachbesserungen einfordern. Das Ergebnis kann dadurch nur besser werden.

Eine solche Organisation darf die politischen Handlungsträger allerdings nicht entmachten. Die Politik muss den politischen Willen formulieren und ihrem Wählerauftrag gerecht werden. Es geht vielmehr darum, die öffentliche Hand in die Rolle des Treuhänders und Auftraggebers zu rücken.

Wer weiß, was er will, kann formulieren, was er braucht

Projekte scheitern, weil die Ziele und Anforderungen fehlen bzw. nicht klar formuliert oder ungenau und unvollständig sind. Ein nach obigen Vorstellungen "professionalisiertes" Gremium fordert aber genau dies von einem Auftraggeber ein: Nur wer weiß, was er will, kann auch formulieren, was er braucht. Es geht dabei um Erfolgskriterien und messbare Größen. Ein solches Kontrollorgan ist Katalysator und Promotor, das die Prozesse beim Kunden in gang setzt und Ergebnisse einfordert.

Es ist ein Regulativ für unrealistische Vorstellungen oder zu hohe Erwartungen, die mit seiner Außenperspektive auf ein vernünftiges Maß gestutzt werden müssen, und es ist ein Kompensator für fehlende Methodenkompetenz. Es hilft dem Kunden und als solche Hilfe sollte diese Arbeit auch verstanden werden.

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