Facebook, LinkedIn, twitter und Xing

Web 2.0 erleichtert Industriespionage

27.01.2012
Von Constantin Gillies

Geheimhaltung gilt überall

Soziale Netzwerke bereiten dafür den Boden: Statistiken aus den USA zeigen, dass ein Facebook-Nutzer auf einen Link, den ein vermeintlicher Freund vorschlägt, mit 20-mal so großer Wahrscheinlichkeit klickt, als wenn der Link aus einer unbekannten Quelle stammt. Und dieser Klick ist besonders gefährlich: Die Sicherheitsfirma Symantec hat eine Million Posts auf Facebook untersucht - und fand in 15 Prozent von ihnen einen Verweis auf Seiten, die mit MalwareMalware gespickt waren. Alles zu Malware auf CIO.de

Nina Diercks: "Aus einer Duldung entspricht nicht gleich das Recht zum Privatsurfen."
Nina Diercks: "Aus einer Duldung entspricht nicht gleich das Recht zum Privatsurfen."
Foto: Lisa Krechting

Juristisch gesehen haben Mitarbeiter, die sich im Web 2.0 tummeln, schlechte Karten - selbst, wenn der Chef beim privaten Surfen bislang ein Auge zugedrückt hat. "Aus einer Duldung entspringt nicht automatisch ein Recht zur Privatnutzung", warnt Nina Diercks, auf Social-Media-Recht spezialisierte Rechtsanwältin in Hamburg. Angestellte, die ohne ausdrückliche Genehmigung im Büro ihre privaten Kontakte pflegten, riskierten eine Abmahnung oder sogar die Kündigung.

Was viele Angestellte nicht wissen: Selbst, wenn sie abends am heimischen PC ins Netz gehen, müssen sie die Geheimhaltungspflichten einhalten, die sie mit ihrem Arbeitsvertrag unterschrieben haben. Ob im Büro oder am Privatrechner Interna ausgeplaudert werden, spielt vor dem Arbeitsrichter keine Rolle. Anwältin Diercks zieht den Vergleich zur Offline-Welt: "Auf einer Party mit 50 Gästen über geheime Vertragsverhandlungen zu reden ist ja auch tabu."

Selbst vermeintlich harmlose Statusmeldungen können Angestellten zum Verhängnis werden. "Soziale Netzwerke sind eine Goldmine für Angreifer", betont Candid Wüest von der IT-Sicherheitsfirma Symantec. Er gibt folgendes Beispiel: Der Systemadministrator setzt über TwitterTwitter folgende Meldung ab: "Heute Schulung zum neuen Firewall-Programm des Herstellers ...". "Wenn ein potenzieller Angreifer diesen Tweet liest, weiß er, mit welchem System er es in Zukunft zu tun hat", warnt Wüest. Alles zu Twitter auf CIO.de

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