Psychologie

Welche Eigenschaften den Gesamteindruck prägen

08.04.2014
Von Andreas Zeuch

Nomen est Omen

Ein erfahrungsbasierter Halo- oder Teufelseffekt konnte im Jahr 2009 in einer Umfrage der Universität Oldenburg gefunden werden. Die Forschungsgruppe um Frau Professorin Astrid Kaiser wertete 500 Fragebögen aus und kam zu folgendem Ergebnis: Vornamen führen bei Lehrern zu verallgemeinerten Vorannahmen über ihre Schüler.

Die Lehrerinnen und Lehrer schätzten Kinder freundlicher und leistungsfähiger ein, die Charlotte, Sophie, Alexander oder Simon hießen. Kindernamen wie Chantal, Mandy, Angelina oder Justin wurden hingegen mit Leistungsschwäche und Verhaltensauffälligkeit assoziiert. Die Befragten hatten tatsächlich entsprechende positive oder negative Erfahrungen gemacht, schlossen aber unzulässigerweise von ihren Erfahrungen nur auf der Grundlage des Namens auf mögliche positive oder negative Eigenschaften und Leistungsfähigkeit.

Von wegen Namen seien bloß Schall und Rauch. Der Gipfel des Vorurteils ist folgender Kommentar in einem Fragebogen: "Kevin ist kein Name, sondern eine Diagnose!"

Andreas Zeuch promovierte in Erwachsenenbildung über das Training professioneller Intuition. Er arbeitet seit dem Jahr 2003 als freiberuflicher Berater, Trainer, Coach und Speaker mit dem Schwerpunkt unternehmerischer Entscheidungen und Management-Innovation.

Zur Startseite