Lufthansa Airplus CIO berichtet
Woran man schlaue CIOs erkennt
Leider fängt Weills Modell an dieser Stelle an, etwas komplex zu werden. Weill misst die fünf Kriterien anhand unzähliger Fragen mit jeweils 17 Antwortmöglichkeiten. Nichts, was ein operativ tätiger CIO nebenbei erledigt. Die Management-Beratung Kienbaum hat deshalb das CIO-Magazin beauftragt, eine eigene Studie durchzuführen, die weniger komplex überprüft, ob Weill auch in Deutschland recht hat. Erstes Ergebnis: "Unternehmen mit hohem IT-Savvy-Indikator haben einen um durchschnittlich 20 Prozent höheren Profit als ihre Wettbewerber in derselben Branche", erklärt Johannes Schlosser, Mitglied der Geschäftsleitung bei Kienbaum.
"Der CIO - zwischen Service Desk und Augenhöhe mit dem Business" heißt die Kienbaum-Studie, in der 63 IT-Verantwortliche in Deutschland Antworten auf die drei entscheidenden Fragen ihres Berufsstandes liefern:
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Wie eng sind Business und IT verzahnt?
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Wie wird die IT-Strategie gebildet (und gepflegt)?
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Wie treibt die IT Innovation?
SAVVY- FACTOR - Die öffentliche IT ist weit abgeschlagen |
Professor Peter Weill vom Massachusetts Institute of Technology misst anhand von fünf Kriterien, wie intelligent Unternehmen und Verwaltungen IT nutzen (siehe oben) "Savvy", also klug, schlau oder gerissen, sind Unternehmen dann, wenn sie auf seiner Skala über null liegen. Die Kienbaum-Berater haben sich die Mühe gemacht, ihre Umfrageergebnisse auf diese Skala umzurechnen. Demnach liegen die deutschen Firmen bei einem Mittelwert von 2,4. Führend in dieser Bewertung ist die Finanzbranche. Schlusslicht bildet der Public Sektor. |
Die Rolle der IT
Zunächst zur Frage, wie Unternehmen Business und IT verzahnen, gerne auch als "Rolle der IT" diskutiert. Das Reizwort Rolle wühlt CIOs auch 25 Jahre nach Erfindung ihrer Berufes noch auf. So erklärt Heinz Plaga dann auch gleich mal kategorisch: "Ich halte nichts von der Aussage, dass die IT ein Enabler sei. Die IT ist das Business - und damit Bestandteil der Fachbereichsfunktion." Der Airplus-CIO kann sich derlei kernige Aussagen erlauben, denn in seinem Unternehmen gehört IT tatsächlich zum Produkt. Jeder fünfte Mitarbeiter ist IT-ler. Plaga steigt in der Kategorie "Partner des Business" folglich mit dem Höchstwert von sechs Punkten ein (vergleiche Grafik: Rolle der IT). Mehr geht nicht. Die Frage, wo Plaga in Zukunft mit seiner IT hinmöchte, erübrigt sich.