Krank zur Arbeit

Kranker Mitarbeiter kostet 3591 Euro im Jahr

Andrea König schreibt seit 2008 für CIO.de. Die Schwerpunkte ihrer Arbeit für die CIO-Redaktion sind Themen rund um Karriere, soziale Netzwerke, die Zukunft der Arbeit und Buchtipps für Manager. Die Arbeit als freie Autorin für verschiedene Redaktionen ist mittlerweile kein Vollzeitjob mehr - hauptberuflich arbeitet sie als PR-Beraterin bei einer Hamburger Kommunikationsagentur.

Als zweitwichtigsten Grund für betriebliche Gesundheitsvorsorge nannten die Befragten den Wettbewerb um Arbeitskräfte. Für 72 Prozent von ihnen besitzt die betriebliche Vorsorge einen starken oder sehr starken Einfluss im Wettbewerb um Arbeitskräfte. Keines der befragten Unternehmen glaubt, dass betriebliche Vorsorge keinen oder nur schwachen Einfluss hat.

Krank zur Arbeit teurer als Fehlzeit

Steigende Krankheitskosten entstehen nicht nur durch Fehlzeiten sondern auch durch den sogenannten Präsentismus, so die Studie. Präsentismus bezeichnet das Verhalten, wenn Angestellte krank zur Arbeit kommen. Durch verringerte Arbeitsqualität, Fehleranfälligkeit, Unfälle, eine sich verzögernde Genesung, chronische Erkrankungen und Burn-Out entstehen so hohe Kosten.

Fehlende Mitarbeiter kosten Unternehmen 1199 Euro pro Mitarbeiter und Jahr, bei den krank zur Arbeit kommenden summieren sich die Kosten auf 2399 Euro pro Kopf und Jahr. Für den Arbeitgeber entstehen so krankheitsbedingt Kosten von 3591 Euro jährlich pro Arbeitnehmer. Würde man hier auch Kosten für Vertretungen, für die Ansteckung von Kollegen oder den volkswirtschaftlichen Schaden berücksichtigen, wären die Kosten weit höher.

Dabei ließen sich durch Prävention Krankheitskosten senken und die Mitarbeiterproduktivität steigern. So errechnete zum Beispiel ein Bayreuther Volkswirtschaftsprofessor, dass 76 Prozent der Ausfälle die durch chronische Erkrankungen entstehen, durch Prävention verhindert werden können. Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin geht außerdem davon aus, dass 30 bis 40 Prozent der Arbeitsunfähigkeiten durch eigene Maßnahmen der Unternehmen vermeidbar wären.

In der Studie werden Ganzheitlichkeit, Vernetzung und Vertrauensbildung als entscheidende Kriterien für eine erfolgreiche Umsetzung von Präventionsprogrammen in Unternehmen genannt. Ganzheitlichkeit bedeutet, dass zum Beispiel auch arbeitspsychologische Aspekte berücksichtigt werden. Vernetzung heißt unter anderem, dass Top-Management, Führungskräfte und HR-Verantwortliche über Zielvereinbarungen noch stärker zur Verbesserung der Mitarbeitergesundheit in die Verantwortung genommen werden. Vertrauensbildung bedeutet, dass die Gesundheit des einzelnen Mitarbeiters mit der notwendigen Sensibilität behandelt werden muss.

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