Studie Statistisches Bundesamt
Arbeitsbedingungen in Deutschland
Eine Auswertung des Statistischen Bundesamts zeichnet ein detailliertes Bild der aktuellen Arbeitsbedingungen in Deutschland. Deutlich häufiger als früher arbeiten junge Berufstätige in befristeten Anstellungsverhältnissen. Im Jahr 2011 hatte knapp ein Fünftel (19 Prozent) der 25- bis 34-Jährigen einen befristeten Arbeitsvertrag. 15 Jahre zuvor waren es nur halb so viele. Vor allem Berufseinsteiger und Stellenwechsler erhalten oft einen zeitlich begrenzten Vertrag: 40 Prozent derjenigen, die im Jahr 2011 erst seit weniger als zwölf Monaten bei ihrem aktuellen Arbeitgeber tätig waren, hatten einen befristeten Vertrag.
Auch die Arbeitszeiten haben sich verändert, denn Nacht- und Wochenendarbeit haben in den vergangenen 15 Jahren deutlich zugenommen. Während 1996 nur 18,8 Prozent der Beschäftigten samstags arbeiteten, war es im Jahr 2011 beinahe jeder Vierte (24,5 Prozent). Der Anteil der Personen die nachts arbeiten, erhöhte sich im selben Zeitraum von 6,8 auf 9,6 Prozent.
Über flexible Arbeitszeiten wird zwar viel gesprochen, doch branchenübergreifend beginnt und endet die Mehrheit der Arbeitstage zu festen Zeiten. Knapp 60 Prozent der Angestellten arbeiten in einem Arbeitsverhältnis mit starren Regelungen. Überdurchschnittlich häufig findet man flexible Arbeitszeiten allerdings im Kommunikations- und IT-Bereich (68 Prozent).
Führungskräfte arbeiten oft mehr als 48 Stunden
Insgesamt arbeiteten Arbeitnehmer mit einem Vollzeitjob im Jahr 2011 durchschnittlich 41,9 Stunden pro Woche. Jeder Achte mit einer vollen Stelle (13 Prozent) gab an, gewöhnlich mehr als 48 Stunden pro Woche zu arbeiten. Besonders hoch ist der Anteil bei Führungskräften: 39 Prozent von ihnen arbeiteten im vergangenen Jahr gewöhnlich mehr als 48 Stunden.