Umsätze steigen moderat
CRM in der Schleife
Spezialisten bedrängen Marktführer
Das Ranking zeige, dass die Nachfrage nach CRM nicht nur durch die Großen der Branche abgedeckt wird. Sie versprechen mit ihren Suiten zwar eine umfassenden Funktionspalette und wie im Fall von SAP und Oracle auch die Integration in ERP-Funktionen. "Die Standalone-Anbieter bedrängen die Marktführer jedoch immer noch ganz erheblich", wie IDC-Mann Spies erklärt. Obwohl SAP und Siebel seit Jahren vertikale CRM-Funktionen in ihre Lösungen einbauen, hätten Anbieter wie Update, Dendrite oder die CAS GmbH aus Kaiserslautern bei vielen Ausschreibungen die Nase vorn, da sie out-of-the-box ein umfangreiches branchenspezifisches Angebot zur Verfügung stellten.
Und weitere Konkurrenz für SAP und Oracle hat sich längst in Position gebracht: So wildert MicrosoftMicrosoft mit seinen CRM-Produkten mittlerweile im Revier der Platzhirsche und hat ProjekteProjekte mit einigen tausend Usern gewonnen. Herausragend sei bei der Lösung vor allem die enge Integration in die Office-Familie, insbesondere in die Kalenderfunktionen von Outlook, wie die Analysten festhalten. Im Auge behalten sollten SAP & Co. auch Salesforce.com, einen Anbieter von CRM auf Mietbasis - neudeutsch Software as a Service (SaaSSaaS) genannt. Obwohl der große Durchbruch von SaaS hierzulande noch auf sich warten lässt, liegt der Anbieter laut Gartner nach Marktanteilen auf Platz sieben. SAP offeriert seit diesem Jahr ebenfalls ein SaaS-Angebot und wird mit dem neuen Produkt "Business by Design" eine reine On-Demand-Lösung auf den Markt bringen. Nach den jüngsten Ankündigungen einer offenen Entwicklungsplattform ist allerdings davon auszugehen, dass Salesforce.com auch in andere Softwarebereiche vordringt und hier SAP angreifen wird. Alles zu Microsoft auf CIO.de Alles zu Projekte auf CIO.de Alles zu SaaS auf CIO.de
IDC beziffert den Anteil des in Deutschland mit Mietprodukten erzielten Gesamtumsatzes im CRM-Markt auf rund fünf Prozent. Dabei wird es aber nicht bleiben: In den nächsten Jahren soll den Analysten zufolge der Mietanteil in diesem Segment auf bis zu 30 Prozent anwachsen. "Während in den USA CRM-Funktionen zur Miete gefragt sind, bevorzugen deutsche Unternehmen immer noch den Software-Kauf", so Analyst Glas. Grund für die Zurückhaltung sei die Angst, die Kundendaten einem Fremden zu überlassen oder Daten zu verlieren. Noch wenige vertikale Branchenfunktionen seien eine weitere Hürde. Zudem erscheine den Verantwortlichen eine Mietlösung auf den ersten Blick nicht günstiger. "Das Management vergleicht lediglich die Kosten eines Implementierungsprojekts mit den Mietraten eines SaaS-Angebots." Die künftigen Betriebskosten im Hause eingesetzter Software würden schlicht vergessen. Dennoch glaubt Glas an den Erfolg. SaaS sei ein Motor für den CRM-Markt - wenn auch nicht so kräftig, wie es die Anbieter gerne sehen würden.