Conergy führt SAP ein
5 Erfolgsfaktoren fürs Projektmanagement
Diese komplette Restrukturierung bedeutete, dass die ERP-Initiative eng mit der Veränderung des Geschäfts verknüpft werden musste. Zum einen sollte ein einheitliches Betriebsmodell künftig Rollen und Verantwortlichkeiten auf Basis durchgängiger, straffer Abläufe klar regeln. Zum anderen wollte Conergy dieses Modell in seiner IT-Landschaft abbilden. So wollte es die neue Geschäftsführung um den ehemaligen Tchibo-Manager Dieter Ammer.
Nur neun Monate Zeit
"Der Vorstand gab uns neun Monate Zeit, sämtliche Prozesse neu aufzusetzen und SAP in Deutschland einzuführen", berichtet Roland Sakel, seit Mitte 2008 auch CIO des Unternehmens: Bereits Anfang 2009 wollte der Konzern optimal aufgestellt sein, um auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten das Geschäft vorantreiben zu können. Die Konzentration lag zunächst auf der Einführung von SAP ERP. Das System sollte dabei nicht nur die Prozesse optimal abbilden, sondern sich für dauerhaft niedrige Betriebs- und Upgrade-Kosten nah am SAP Standard orientieren.
Um dies zu erreichen und aufgrund enger Zeitvorgaben brachte Conergy alle Beteiligten - Fachabteilungen, Prozessberater und SAP-Spezialisten - vom Start weg an einen Tisch. Sakel: "IT- und Geschäftsprozesse sollten perfekt harmonieren und deshalb parallel geplant werden. Der Wille zur Kooperation und zu zweckmäßigen Kompromissen war deshalb mit ausschlaggebend für die Partnerwahl." Conergy beauftragte die Unternehmensberatung Booz & Company mit der Optimierung der Prozesse und HPHP mit der Implementierung von SAP. Alles zu HP auf CIO.de
Stand heute blicken alle Teilnehmer auf ein erfolgreiches Projekt zurück. Die Software ist seit gut einem Jahr im Einsatz, die Akzeptanz von Seiten der Anwender ist mit jeder Woche der Nutzung gestiegen, auch die Anbindung an Drittsysteme ist geschafft. Conergy setzt beispielsweise das Customer Relationship Management als Software-as-a-Service von Salesforce.com ein. Die Anwender können jetzt automatisiert Konto- und Kundendaten synchronisieren, Bestellungen initiieren, aber auch Verfügbarkeiten oder Bestandsgrößen abfragen.
Dass der straffe Zeitplan eingehalten wurde und die Nähe zum SAP-Standard gelang, geht eindeutig auf die klare Vorgehensweise im Projektmanagement zurück. "Ich könnte alle Grundsätze aus einem Lehrbuch für Projektmanagement zitieren, wenn ich den Erfolg erklären sollte", sagt Sakel. Entscheidend ist jedoch nicht nur, dass man weiß, wie es laufen sollte, sondern dass es auch gelingt, die Theorie in der Praxis umzusetzen.