Strategien


CIO Robert Burkhardt

Bachmann gibt Microsoft den Vorzug vor SAP

Jens Dose ist Editor in Chief von CIO. Seine Kernthemen drehen sich rund um CIOs, ihre IT-Strategien und Digitalisierungsprojekte.

Zudem offeriert Microsoft laut dem IT-Chef mit AppSource Business einen Pool von rund 8.000 Anwendungen für Unternehmen. "Diese Apps können wir relativ einfach anbinden und nutzen, um Prozesse weiter zu optimieren. Aber auch D365 erhält immer mehr Funktionalität. Wir rollen beispielsweise gerade Invoice Capture in der Buchhaltung aus, um papierbasierte Rechnungen einfacher zu erkennen und auszulesen." Die Anwendung Records Management nutzt Bachmann, um Rechnungen entsprechend den rechtlichen Vorgaben revisionssicher zu archivieren.

Gleicher Aufwand

"Bezüglich der Lizensierung, der Einführung und des laufenden Betriebs sind die Aufwände und die Kosten vergleichbar, ob man S/4HANA oder D365 einführt," resümiert Burkhardt. Die Unterschiede lägen im Detail. SAP etwa sei im Finance-Bereich sehr stark. Gerade deutsche Unternehmen bekämen dort eine startklare Umgebung an die Hand.

Die eher US-fokussierte Lösung von Microsoft erfordert laut dem CIO in Sachen Finance mehr Aufmerksamkeit. So musste das Projekt-Team etwa bei Logistik und Produktionsplanung nacharbeiten.

"Dafür bietet Microsoft mehr Internationalität. Es ist einfacher, deren Lösung international anzuwenden und auszurollen," so Burkhardt. Bei SAP steche dagegen der "deutsche Blickwinkel" stärker hervor.

Kein Big Bang

Der Rollout von Microsoft Dynamics bei Bachmann ging nicht auf einmal vonstatten. "Wir haben uns für einen schrittweisen, hybriden Ansatz entscheiden. An einigen Standorten haben wir also heute noch Navision im Einsatz, während andere bereits zu D365 gewechselt sind."

2022 startete Bachmann gemeinsam mit der Nürnberger IT-Beratung Cosmo Consult als Implementierungspartner die Migration. Das Projekt wurde größtenteils agil aufgesetzt. "Das Team arbeitete hauptsächlich nach dem Scrum-Prinzip, es wurden aber auch ein paar klassische Meilensteine gesetzt," berichtet der CIO.

Im September 2022 wurde das Unternehmen Opfer einer Ransomware-Attacke. Burkhardt: "Das hat dann für ein paar Monate die Prioritäten verschoben und wir haben uns ganz auf den Wiederaufbau konzentriert."

Anfang 2023 lief das Migrationsprojekt wieder an. "Da hat das Team noch mehr Gas gegeben und konnte bereits am 1. April des Jahres den ersten Go-Live mit D365 abschließen," so der CIO. Dabei handelte es sich um eine neue Vertriebsniederlassung in der Schweiz.

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