Ein Trend und seine Appliances

Big Data aus kleinen Kisten

27.05.2013
Von Hartmut  Wiehr

Big Data, HANA & Performance

Für Krischer hängt das gegenwärtige Trendthema Big Data vor allem mit den Entscheidungen von SAPSAP in Sachen HANA-/In-Memory-Technologie zusammen. SAP sei wegen der großen installierten Basis seiner Anwendungen mit dem weiteren Absatz an eine Barriere gestoßen, die man jetzt mit einem technologischen Entwicklungsschub aufbrechen möchte: Um alle Neuerungen der SAP-Programme sinnvoll und vor allem performant nutzen zu können, bräuchten die Kunden laut Hersteller zusätzlich noch HANA-Appliances, ausgestattet mit In-Memory-Bausteinen und einer Datenbank. Alles zu SAP auf CIO.de

Auch der Analyst und SAP-Spezialist Helmuth Gümbel spricht von den Geschäftszwängen, die SAP dazu bewogen haben, sich auf das Hardware-Feld zu bewegen. Dabei handele es sich nicht nur um einen reinen Verkaufstrick, sondern die Kunden hätten durchaus die Möglichkeit, die Leistung ihrer etablierten SAP-Software-Landschaft ein Stückchen nach oben zu treiben. Dafür müssten sie allerdings etwas zusätzliches Geld – so wie von SAP beabsichtigt – in die Hand nehmen.

Appliances enthalten laut Gartner viele vorgefertigte Komponenten und Funktionen, die die IT'ler unterstützen sollen.
Appliances enthalten laut Gartner viele vorgefertigte Komponenten und Funktionen, die die IT'ler unterstützen sollen.
Foto: Gartner

SAP hat mit einer Reihe von Hardware-Herstellern Abkommen getroffen, um geeignete Appliances anzufertigen – anders als Konkurrent Oracle hat man keinen Hardware-Produzenten hinzugekauft. Die "richtige“ Hardware für SAP-Programme ist derzeit erhältlich von Cisco, DellDell, Fujitsu, HP, Hitachi, Huawei, IBMIBM, NEC und VCE. Entwickler und Kunden haben nach SAP-Angaben außerdem die Möglichkeit, über Hosting-, Anwendungsmanagement- und Outsourcing-Dienste HANA-Technologie als Service zu beziehen. Alles zu Dell auf CIO.de Alles zu IBM auf CIO.de

Der Hamburger SAP-Partner Info AG zum Beispiel, der drei eigene Rechenzentren in Deutschland betreibt, ist bereits aktiv in dieses Geschäftsfeld eingetreten. Auf seiner Webseite heißt es: "HANA steht für „High Performance Analytic Appliance“. Die Appliance ist ein Paket aus Hardware und In-Memory-Software und stellt große Mengen operativer Daten Ihrer SAP-Anwendungen direkt im Hauptspeicher für die Auswertung oder zusätzliche Anwendungsfunktionen zur Verfügung.“ Mit SAP HANA könne man „die gesamte IT-Infrastruktur effizienter gestalten und dabei auch noch die Betriebskosten senken“. Besonders zwei Aspekte hebt Info AG hervor: "Der Plattenspeicher wird durch den Hauptspeicher ersetzt – das reduziert die Betriebskosten.“ Es bestehe ferner eine "konstante Datensicherheit, auch bei Stromausfall“.

Auf der Kundenveranstaltung SAPPHIRE in Orlando Mitte Mai 2013 kündigte SAP den Cloud-Einsatz von HANA an. Diese Technologie stehe nun in verschiedenen Bereitstellungsoptionen zur Verfügung: On Premise, in der Cloud oder über andere Geschäftsmodelle wie über Hosting oder OutsourcingOutsourcing. Die Option "SAP HANA Enterprise Cloud“ solle es Unternehmen ermöglichen, das In-Memory-Potenzial „als Service auf vollkommen neue Weise auszuschöpfen“. Zu den ersten Partnern auf diesem Sektor gehören Accenture, Deloitte, IBM, itelligence, Savvis and Virtustream. Außerdem gibt es den von AmazonAmazon Web Services betriebenen "SAP HANA One Database Service“: Er ist über den AWS Marketplace zugänglich und umfasst eine kleinere Version von HANA für produktive und kommerzielle Zwecke.
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