Smart Retail Stores
Darum wird Amazon Go kein Selbstläufer
Deshalb eröffnet Amazon Ladengeschäfte
Aus Amazons Patentanmeldungen geht auch hervor, dass für die Zukunft die Möglichkeit besteht, dass in den Retail Stores sowohl Technologien zur Gesichts- als auch Körpererkennung verwendet werden, um Sie während Ihres Einkaufs fortlaufend im Auge behalten zu können. Ist der Shopping-Vorgang dann beendet, verlassen Sie einfach den Laden. Sensoren erkennen das und stellen Ihnen den fälligen Betrag automatisch über Ihr Amazon-Konto in Rechnung. Wie Ladendiebstahl, nur mit Rechnung statt Bestrafung.
Die Technologie hinter den Amazon-Go-Läden ist also ziemlich fortschrittlich. Vielleicht ein wenig zu fortschrittlich? Laut einem Bericht von "Bloomberg" ist das Amazon-Go-System ziemlich überfordert, wenn die Kundenfrequenz im Laden ansteigt. Außerdem werde die KI von Menschen überwacht, damit sichergestellt sei, dass auch die richtigen Produkte erfasst werden. Glaubt man den Berichten, ist die "Just Walk-Out"-Technologie ganz allgemein noch recht fehlerbehaftet. Was in vertretbarem Rahmen auch in Ordnung ist. Anders sieht es aus, wenn die Gefahr von Totalausfällen besteht.
- Top 10 Online-Shops in Deutschland
EHI und Statista haben die umsatzstärksten deutschen Online-Händler ermittelt. Hier finden Sie die Online-Shops, die 2015 die höchsten Umsätze erzielten. - Top 10 Online-Shops in Deutschland
Platz 10 in Deutschland: Apple Umsatzzahlen: 396,9 Mio. Euro - Top 10 Online-Shops in Deutschland
Platz 9 in Deutschland: Alternate Umsatzzahlen: 376,7 Mio. Euro - Top 10 Online-Shops in Deutschland
Platz 8 in Deutschland: Conrad Umsatzzahlen: 433,2 Mio. Euro - Top 10 Online-Shops in Deutschland
Platz 7 in Deutschland: Tchibo Umsatzzahlen: 450 Mio. Euro - Top 10 Online-Shops in Deutschland
Platz 6 in Deutschland: Bonprix Umsatzzahlen: 484,7 Mio. Euro - Top 10 Online-Shops in Deutschland
Platz 5 in Deutschland: Cyberport Umsatzzahlen: 491,3 Mio. Euro - Top 10 Online-Shops in Deutschland
Platz 4 in Deutschland: Notebooksbilliger Umsatzzahlen: 610,9 Mio. Euro - Top 10 Online-Shops in Deutschland
Platz 3 in Deutschland: Zalando Umsatzzahlen: 1.081,8 Mio. Euro - Top 10 Online-Shops in Deutschland
Platz 2 in Deutschland: Otto Umsatzzahlen: 2.300 Mio. Euro - Top 10 Online-Shops in Deutschland
Platz 1 in Deutschland: Amazon Umsatzzahlen: 7.790,6 Mio. Euro
Amazon ist im HandelHandel bereits eine Supermacht und bringt es bereits jetzt auf den doppelten Unternehmenswert von Walmart. Wieso also über das profitable Online-Geschäft hinausgehen fragen Sie? Ganz einfach: Es gibt durchaus Dinge, die die Leute nur kaufen, wenn Sie sie vor dem Kauf auch anfassen und/oder ausprobieren - erleben - können. Möbelstücke wie eine Couch zum Beispiel. Im Fall von Lebensmitteln und Fertiggerichten steht dagegen die Verderblichkeit der Waren einem Postversand in der Regel im Weg. Top-Firmen der Branche Handel
Doch Amazon hat schon mehrere Versuche gestartet, um den 800 Milliarden Dollar schweren Lebensmittelmarkt der USA zu erobern. "Amazon Fresh" beliefert inzwischen Haushalte in 20 US-Städten mit Lebensmitteln. Über den "Prime Now"-Service dürfen sich Amazon-Kunden in einigen ausgewählten Regionen mit Lebensmitteln aus Supermärkten in der Nähe eindecken.
Die Smartphone-Revolution im Einzelhandel?
Auch bei Starbucks arbeitet man an der Abschaffung von Kassierern und Kassen. Mit der hauseigenen Smartphone App kann man bereits heute bestellen und bezahlen - ganz ohne menschliche Interaktion. Erst vor kurzem hat die US-Kette in Seattle seine erste "Mobile only"-Filiale eröffnet.
Das schmutzige Geheimnis des Unternehmens: Das App-Geschäft funktioniert nicht wirklich gut. In der Praxis landen die Smartphone-Bestellungen nämlich allzu oft in der falschen Filiale. Was dann bedeutet, dass man sich trotz Bestellung anstellen muss. In anderen Fällen werden Bestellungen schlicht falsch zugeordnet. Das ruft auch Kaffeediebe auf den Plan, die dreist genug sind, um einfach in einen Starbucks zu laufen und die Bestellung eines Unbekannten in Empfang zu nehmen.
Der Drang nach "Gratis-Kaffee" hat in manchen Filialen in solchem Ausmaß Schule gemacht, dass App-Nutzer mancherorts erst einen Barista kontaktieren müssen, um ihre Bestellung zu erhalten, womit das ganze Konzept eigentlich hinfällig ist. Für Starbucks dürfte sich das Ganze dennoch lohnen, schließlich sind eventuelle Fehler relativ kostengünstig zu beheben. Was nichts daran ändert, dass die Technologie schlecht funktioniert. Auf andere Zweige der Retail-Branche ist sie deshalb nicht Ohne weiteres übertragbar.
- Was ist was bei Mobile Payment?
Mobile-Payment ist in Deutschland noch gar nicht so richtig angelaufen, wirft aber technologisch und mit Kürzeln wie BLE oder HCE einige Fragen auf. Die Computerwoche erklärt die wichtigsten Begriffe. - BLE vs. NFC
NFC galt einige Zeit als abgeschrieben, aber mit Unterstützung im neuen iPhone für Apple Pay soll sich die Zahl der Nutzer bis 2019 auf 516 Millionen mehr als verfünffachen, sagt Juniper Research. Pyrim Technologies hat in dieser Infografik Bluetooth Low Energy (z.B. Apples iBeacons) mit NFC verglichen. - Wer war nochmal Bluetooth?
Bluetooth-Namensgeber ist der dänische Wikingerkönig Harald Gormson Blåtand (Blauzahn, um 910 bis 987 n.Chr.), dem es gelungen ist, sein Land mit den benachbarten Norwegern zu versöhnen. Seine Initiale H (wie ein x mit einem senkrechten Strich in der Mitte)... - Wer war nochmal Bluetooth?
... und B schmücken als zusammengeführte Runenzeichen auch das Bluetooth-Logo. - Bluetooth 4.2 soll sicherer und schneller sein
Bluetooth 4.2 wurde im Dezember 2014 vorgestellt und soll BLE noch sicherer, stromsparender und schneller machen. - Bluetooth-Varianten im Vergleich
Was es mit Bluetooth Classic, Bluetooth smart und Bluetooth smart ready auf sich hat, ob und wie sich die verschiedenen Versionen beziehungsweise Varianten miteinander vertragen, zeigt diese Ansicht. - Beacons kommen meist kieselartig daher
Beacons wie die iBeacons von Apple oder wie dieses hier auseinandergenommene von Estimote sehen oft aus wie farbige große Kiesel, aber sie können auch beliebige andere Formen annehmen. - Starke Enterprise Beacons
Nicht alle Beacons sind kieselförmig. Die der Enterprise Beacons der Onys Beacon GmbH aus Friedrichshafen, hier als technische Zeichnung, sollen besonders robust, leistungsstark und sicher sein. - Wirecard Card Reader
In Vietnam mit der dortigen Im- und Exportbank Eximbank unter dem Namen "Eximbank's mPOS" eingeführt, bietet Wirecard einen Card-Reader fürs Smartphone oder Tablet an. Denn gerade viele kleine Händler oder Betreiber von Essständen können sich die Anschaffung eines Kartenterminals nicht leisten. Die Kunden verlangen aber danach. Akzeptiert werden Kreditkarten von VISA, MasterCard und JCB. - Das NFC-Logo
Das NFC-Logo schmückt einfach ein geschwungenes N auf blauem Hintergrund. Die mit RFID verwandte Technologie wurde unter anderem speziell im Hinblick auf Mobile-Payment oder Micropayment entwickelt, weshalb die kurze Reichweite von meist unter 10 cm durchaus gewollt ist. - NFC bittet zum Druck
Die von Canon, HP, Samsung und Xerox (hier im Bild) gegründete MOPRA Alliance hat einen auf NFC basierenden mobilen Print-Service entwickelt, der es erlaubt, vom Android-Smartphone (ab Version 4.4) einen Print-Befehl an einen entsprechend vorbereiteten Drucker auszugeben. - RFID-Label für vertikale Märkte
Die Schreiner Group beziehungsweise die Tochter Schreiner LogiData bietet RFID-Etiketten für verschiedene vertikale Märkte an. - RFID-Label für die Kfz-Auslieferung
Für die Verladeprozesse nach der Kfz-Produktion hat Schreiner LogiData dieses Windshield RFID-Label entwickelt. Darauf können sich zum Beispiel Daten befinden, ob das fertige Fahrzeug per Bahn, LKW oder per Schiff verladen werden soll. - QR-Code - eine rätselhafte Matrix
QR-Codes bestehen in der Regel aus einer quadratischen Matrix mit 177 x 177 schwarzen und weißen Elementen, die wie hier zum Beispiel das ganze Vaterunser und mehr Informationen enthalten können.(Quelle: Jobo aus Wikipedia)
Im klassischen Handel war Apple einer der ersten Riesen, die ein Smartphone-basiertes System in seinen Stores zum Einsatz gebracht hat. Seit 2012 ist die "EasyPay"-Technologie in den Apple Stores im Einsatz. Über die Apple-Store-App wird eingekauft, per Apple ID bezahlt. Der so generierte Kaufbeleg kann dann auf Verlangen vorgezeigt werden.
Fortschrittliche Technologie kommt bei dieser Lösung nicht zum Einsatz. Man könnte meinen, es handelt sich nur um ein Zusatz-Gimmick. Schließlich ist Sinn und Zweck eines Selbstbedienungskonzepts auch, Personalkosten einzusparen. Bei Apple ist eher das Gegenteil der Fall. Denn dieses System funktioniert nur deshalb, weil in den Apple Stores dutzende von Mitarbeitern herumwuseln, die das Geschehen im Auge behalten. Das kann sich nicht jedes Unternehmen leisten.
Einkaufserlebnis der Zukunft vs. Datenkrake Supermarkt
Amazon, Starbucks und Apple wollen die Illusion einer automatisierten, Smartphone-basierten Einkaufswelt in den Innenstädten erschaffen. Die Wahrheit ist: Die Technologie in den Vorzeige-Smart-Stores funktioniert oft nur halb so gut, wie es Image-Videos glauben machen wollen und sind im Regelfall nicht so einfach auf andere Geschäftszweige übertragbar.
Ein System wie "Just Walk-Out" macht das Einkaufserlebnis ohne Zweifel bequemer. Aber die echte Revolution - der Quantensprung - besteht in der Nutzung der gewonnenen Kundendaten. So wie AmazonAmazon, Google und Facebook jeden Mausklick und jede Scroll-Bewegung erfassen, während Sie sich im Internet bewegen, werden Konzepte wie Amazon Go künftig Ihr Einkaufsverhalten analysieren. Ihr Supermarkt wird künftig wissen, dass Sie vor dem Süßigkeiten-Regal mit sich gehadert haben. Er wird wissen, wie lange Sie für Ihren Einkauf gebraucht haben, welche Ladenbereiche besonders interessant für Sie waren und welche Produkte Sie gekauft haben. Alles zu Amazon auf CIO.de
In den nächsten Monaten soll der Amazon-Go-Laden in Seattle offiziell eröffnet werden. Es besteht die Möglichkeit, dass nur eine begrenzte Zahl von Kunden zeitgleich im Laden erlaubt ist. Die "Just Walk-Out"-Technologie wird in den nächsten Jahren noch jede Menge Fehler machen, die menschliche Supervisor bemerken und korrigieren müssen. Für die nähere Zukunft bedeutet das: Amazon Go wird ein halbgares Vergnügen bleiben. Der Konzern ist allerdings durchaus bereit das Lehrgeld zu zahlen, um die kassenlosen Ladengeschäfte zu etablieren. Das könnte sich am Ende mehr als nur auszahlen: Wenn die Technologie einmal fehlerfrei läuft, steht einem weltweiten Amazon-Go-Filialnetz nichts mehr im Weg.
Bevor es soweit ist, werden noch einige Jahre ins Land ziehen. Denn letztlich gilt für die Smart Stores das Gleiche wie für autonome Autos: Die Künstliche Intelligenz ist einfach noch nicht reif.
Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag unserer US-Schwesterpublikation computerworld.com.