Die Rolle des Changemakers

Der Aufstieg des Chief Transformation Officer

Beth Stackpole berichtet seit über 20 Jahren über die Schnittmenge von Wirtschafts- und Technologiethemen.

Weit mehr als die Hälfte (61 Prozent) der Befragten bestätigte, dass sie jetzt Aufgaben als Business-Stratege haben, als Berater für das Unternehmen fungieren und ihre Rolle als "Changemaker" definieren. "Angesichts des großen Einflusses, den fortschrittliche Technologien auf die Entwicklung von Geschäftsmodellen haben, ist es sinnvoll, dass der CIO auch den Hut der Transformation aufsetzt", argumentiert Yochem. "Wenn es jedoch bei der Transformation eher darum geht, den adressierbaren Markt zu erweitern, sollte vielleicht jemand anderes die Aufgabe übernehmen."

Die Agenda des Transformationschefs

Yochem selbst war vor ihrer Ernennung zum Chief Transformation Officer als Chief Digital Officer für einen Gesundheitsdienstleister tätig, wo sie für die Bereiche Technologie, Cybersicherheit und Daten sowie für die Sparte Digital Health verantwortlich war. Dort lautete ihr Auftrag: unkonventionelle Umsatzmöglichkeiten erkunden. Mit der Übernahme des offiziellen CTO-Titels änderte sich nicht unbedingt Yochems Agenda oder ihr tägliches Aufgabengebiet. Vielmehr sei es bei der neuen Position eher darum gegangen, die Bedeutung der Transformationsagenda zu verdeutlichen und mögliche Einschränkungen zu beseitigen, die normalerweise mit technikspezifischen Rollen verbunden sind.

Der Grund: Einige CIOs würden vom Top-Management in die Schublade "IT" gesteckt, sagt Yochem. "Die Änderung des Titels macht es in der Unternehmenskultur leichter, Gespräche außerhalb der IT zu führen. Die DigitalisierungDigitalisierung war der Schlüssel zur Transformation, und die CTO-Rolle war ein Statement dazu." Alles zu Digitalisierung auf CIO.de

CTTO - alles in einer Hand

Richard Wiedenbeck übernahm die Leitung der Transformation im Jahr 2022, nachdem er mehr als zehn Jahre lang die IT-Organisation und Technologiestrategie von Ameritas geleitet hatte, unter anderem als CIO. Das Unternehmen befindet sich mitten in einer Umstrukturierung, um die betriebliche Effizienz zu steigern. Und dies nicht nur aus technologischer Sicht, sondern auch in Bezug auf die Geschäftsprozesse und die Organisationsstruktur. Wiedenbeck wurde zum Transformationsbeauftragten ernannt. Er plädierte dafür, beide Aufgabenbereiche in einer kombinierten Funktion beizubehalten, anstatt den CIO-Posten aufzugeben.

Business und IT ausbalancieren

In seiner Rolle als CTTO hat Wiedenbeck Einfluss auf alle Bereiche des Unternehmens und auf die Führungsebene. So soll sichergestellt werden, dass Prozessänderungen, die Mitarbeiterkultur und die digitale Reife aufeinander abgestimmt sind, um die Transformationsziele - in diesem Fall die Verbesserung der betrieblichen Effizienz - zu erreichen. Als CIO hingegen ist Wiedenbeck der Modernisierung und dem Abbau technischer Schulden verpflichtet - manchmal ein Widerspruch. "Die Automatisierung, die Ameritas benötigt, um die Optimierung voranzutreiben, mag nicht perfekt sein", gibt er zu. "Es kann nicht um absolute Werte gehen - man muss ein Gleichgewicht zwischen den Bedürfnissen des Unternehmens und den Anforderungen der IT herstellen."

Der CTTO braucht neue Kompetenzen

Die meisten modernen CIOs sind zwar im technischen Bereich versiert und haben ihren "Business-Sinn" verfeinert. Das Verständnis für Prozessverbesserungen, die Umgestaltung von Arbeitsabläufen und die menschliche Seite des Wandels heben die Transformationsaspekte der CTTO jedoch von den Anforderungen an den typischen IT-Leiter deutlich ab. "Es geht um Menschen, Prozesse und Technologie - als Transformationsbeauftragter muss man in allen drei Bereichen über genügend Kompetenz verfügen, um aus dieser Rolle einen Nutzen zu ziehen", sagt Wiedenbeck.

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