Mythen, Vorurteile, Halbwahrheiten
Die größten Lügen rund um die Cloud
Cloud-Lügen I
Lüge 2: Cloud Computing ist einfach
Wer eine Cloud-Infrastruktur aufbauen oder nutzen will, muss längst nicht alles selber machen, werben die diversen Anbieter von Cloud-Services. Kunden erhielten auf Wunsch eine schlüsselfertige Lösung aus einer Hand. Dementsprechend finden sich mittlerweile zahlreiche "Cloud-Pakete" auf dem Markt.
Sie reichen vom Fullservice-Angebot einschließlich Beratung und Integration bis hin zur kompletten Private Cloud "in der Box". So sollen Bedenken bezüglich der oft diffizilen Integration von Cloud-Diensten oder -Infrastrukturen in die hauseigene IT zerstreut werden. "Die Hersteller werden Ihnen immer erzählen, sie hätten eine schlüsselfertige Lösung", gibt Carmen Malangone, IT-Chefin beim Kosmetik-Konzern Cotly, zu bedenken.
Doch um stark angepasste Anwendungen in die Cloud zu transferieren, brauche es Zeit. Die Managerin rechnet mit mindestens acht Monaten für das Standardisieren und Testen einer größeren Applikation in einer neuen Cloud-Umgebung. Angesichts der ausufernden Customizing-Optionen gängiger Business-Software sollten IT-Verantwortliche dabei größte Sorgfalt walten lassen. "Die Konfiguration einer Software kann schnell zum komplexen Customizing ausarten", warnt MalangoneIn. In diesem Fall aber gerate jedes Upgrade in der Cloud-Welt zum aufwändigen Projekt.
- Storage-as-a-Service im Test
Storage-as-a-Service hält im Cloud Computing immer mehr Einzug. Die Experton Group hat 13 Angebote verglichen. - box
Plus<br /> + Mobile Support<br /> + Gute Usability<br /> + Kostenlose Variante mit eingeschränkter Nutzungsmöglichkeit<br /><br /> Minus<br /> - 2 GB Limit pro Datei auch in der Enterprise-Version<br /> - Zahlung nur in US-Dollar möglich Mindestens drei Nutzer<br /> - Kein Rechenzentrum in Europäischen Union/Deutschland - Dropbox
Plus<br /> + Übersichtliche Website mit Videoeinführung<br /> + Mobile Support<br /> + Freie Nutzung bis 2 GB<br /><br /> Minus<br /> - Zahlung nur in US-Dollar möglich<br /> - Website nur in englischer Sprache<br /> - Kein Rechenzentrum in der Europäischen Union/Deutschland - Diino AB
Plus<br /> + Backup ohne Limit<br /> + Rechenzentrum in der Europäischen Union<br /><br /> Minus<br /> - Schwacher Mobile Support<br /> - Limitiertes Transfervolumen von 25 GB pro Tag - DRIVE ON WEB
Plus<br /> + Rechenzentrum in Deutschland<br /> + Bis 3 GB kostenlos<br /> + Deutsche Datenschutzrichtlinien<br /><br /> Minus<br /> - Komplizierte Abrechnung - icloud
Plus<br /> + Mobile Support<br /> + Verschiedene Sprachversionen (unter anderem auch in deutscher Sprache)<br /> + Rechenzentrum in der Europäischen Union<br /><br /> Minus<br /> - 150 MB Limit pro Datei<br /> - Zahlung nur in US-Dollar - mozy
Plus<br /> + Zahlung in Euro<br /> + Website in deutscher Sprache<br /><br /> Minus<br /> - Schlechte Transparenz des Angebotes<br /> - Kein Mobile Support<br /> - Kein Rechenzentrum in Europäischen Union/Deutschland<br /> - myDrive
Plus<br /> + Gute Angebotsübersicht<br /> + Zahlbar in Euro<br /> + Kein Limit für Dateigrößen<br /> + Rechenzentrum in der Schweiz<br /><br /> Minus<br /> - Eingeschränkte Zugriffsmöglichkeiten (nur WebDAV) - NOMADESK
Plus<br /> + Zahlbar in Euro<br /> + Rechenzentrum in der Europäischen Union<br /><br /> Minus<br /> - Laut Angebot unbegrenzter Speicher, aber bei zu extensiver Nutzung wird der Speicher begrenzt oder der User gesperrt<br /> - Website nur in englischer oder französischer Sprache - OpenDrive
Plus<br /> + Sehr gute Übersicht<br /> + Fünf Accounts inklusive Seite auch in deutscher Sprache, allerdings schlechter Qualität<br /><br /> Minus<br /> - 1 GB Limit für Dateien<br /> - Bandbreite nur 25 GB/Tag<br /> - Zahlung nur in US-Dollar<br /> - Kein Rechenzentrum in der Europäischen Union/Deutschland - SafeSync
Plus<br /> + 30 Tage kostenlos testen<br /> + Mobile Support<br /><br /> Minus<br /> - Unübersichtliches Angebot<br /> - Keine Angaben über Verschlüsselung<br /> - Kein deutsches Rechenzentrum - STRATO AG
Plus<br /> + Deutsches Rechenzentrum<br /> + Unbegrenzter Traffic<br /> + Zahlung in Euro<br /> + 30 Tage kostenlos testen<br /><br /> Minus<br /> - Mindestens sechs Monate Vertragslaufzeit - sugarsync
Plus<br /> + Gute Angebotsübersicht<br /> + 30 Tage kostenlos testen<br /><br /> Minus<br /> - Produkt nur in englischer Sprache<br /> - Website nur teilweise in deutscher Sprache<br /> - Zahlung nur in US-Dollar - Wuala
Plus<br /> + Sehr gute Übersicht<br /> + Videoanleitung<br /> + In vielen Sprachen verfügbar<br /> + Zahlung in Euro<br /><br /> Minus<br /> - Speicher muss immer für zwölf Monate bezahlt werden<br /> - Zahlung nur über Paypal möglich
Lüge 3: CFOs lieben die Cloud
Das große Versprechen der Cloud-Apologeten für Finanzverantwortliche in Unternehmen lautet: Die Cloud ersetzt fixe Kapitalkosten (Capex) durch variable operationale Kosten (Opex). Die Frage ist nur: Will Ihr Unternehmen das überhaupt? "Es wird einfach angenommen, dass es eine ökonomische Präferenz für Opex gegenüber Capex gibt", beobachtet Mark White, CTO in der Sparte Technology Practice bei Deloitte Consulting.
"Doch längst nicht jedes Unternehmen möchte mehr Opex, einige bevorzugen Capex." Letzteres könne durchaus Vorteile bringen, wenn man beispielsweise die hohen Abschreibungen betrachte, die manche Unternehmen für ihre Data Center geltend machen.