Cloud Computing


Mythen, Vorurteile, Halbwahrheiten

Die größten Lügen rund um die Cloud

Wolfgang Herrmann ist IT-Fachjournalist und Editorial Lead des Wettbewerbs "CIO des Jahres". Der langjährige Editorial Manager des CIO-Magazins war unter anderem Deputy Editorial Director der IDG-Publikationen COMPUTERWOCHE und CIO sowie Chefredakteur der Schwesterpublikation TecChannel.

Cloud-Lügen I

Lüge 2: Cloud Computing ist einfach

Wer eine Cloud-Infrastruktur aufbauen oder nutzen will, muss längst nicht alles selber machen, werben die diversen Anbieter von Cloud-Services. Kunden erhielten auf Wunsch eine schlüsselfertige Lösung aus einer Hand. Dementsprechend finden sich mittlerweile zahlreiche "Cloud-Pakete" auf dem Markt.

Lüge 2: Cloud Computing ist einfach.
Lüge 2: Cloud Computing ist einfach.
Foto: Jakub Jirsak, Fotolia.de

Sie reichen vom Fullservice-Angebot einschließlich Beratung und Integration bis hin zur kompletten Private Cloud "in der Box". So sollen Bedenken bezüglich der oft diffizilen Integration von Cloud-Diensten oder -Infrastrukturen in die hauseigene IT zerstreut werden. "Die Hersteller werden Ihnen immer erzählen, sie hätten eine schlüsselfertige Lösung", gibt Carmen Malangone, IT-Chefin beim Kosmetik-Konzern Cotly, zu bedenken.

Doch um stark angepasste Anwendungen in die Cloud zu transferieren, brauche es Zeit. Die Managerin rechnet mit mindestens acht Monaten für das Standardisieren und Testen einer größeren Applikation in einer neuen Cloud-Umgebung. Angesichts der ausufernden Customizing-Optionen gängiger Business-Software sollten IT-Verantwortliche dabei größte Sorgfalt walten lassen. "Die Konfiguration einer Software kann schnell zum komplexen Customizing ausarten", warnt MalangoneIn. In diesem Fall aber gerate jedes Upgrade in der Cloud-Welt zum aufwändigen Projekt.

Lüge 3: CFOs lieben die Cloud

Das große Versprechen der Cloud-Apologeten für Finanzverantwortliche in Unternehmen lautet: Die Cloud ersetzt fixe Kapitalkosten (Capex) durch variable operationale Kosten (Opex). Die Frage ist nur: Will Ihr Unternehmen das überhaupt? "Es wird einfach angenommen, dass es eine ökonomische Präferenz für Opex gegenüber Capex gibt", beobachtet Mark White, CTO in der Sparte Technology Practice bei Deloitte Consulting.

"Doch längst nicht jedes Unternehmen möchte mehr Opex, einige bevorzugen Capex." Letzteres könne durchaus Vorteile bringen, wenn man beispielsweise die hohen Abschreibungen betrachte, die manche Unternehmen für ihre Data Center geltend machen.

Zur Startseite