IT-Manager wetten
Vom Ende des Geldes
Vor über 4000 Jahren wurde Naturgeld als Zwischentauschmittel geschaffen - dies waren meist unverderbliche seltene Güter wie Muscheln, Steine und später Edelmetalle -, die 650 vor Christus von den Lydern, einem Volk in Kleinasien, mit der Schaffung der ersten Münzen verfeinert wurden. Das Wiegen und Messen der Tauschmittel entfiel.
Mit dem zunehmenden Handelsvolumen wurde der Tausch mit Edelmetallmünzen immer beschwerlicher, und so führte der Kaufmann Johannes Palmstruch im Jahre 1661 mit Genehmigung des schwedischen Königs die ersten Banknoten und die erste Bank ein: die "Stockholm Banco". Die Banknote konnte als Ersatz zu den Münzen gehandelt und jederzeit bei der Bank gegen die Edelmetallmünzen zurückgetauscht werden.
Im Laufe der Jahrhunderte hat sich unser einstiges Ersatztauschmittel zu einem virtuellem Zahlungsmittel weiterentwickelt. Der Großteil der Transaktionen findet heute schon elektronisch und virtuell statt - ohne dass das Zahlungsmittel physikalisch ausgetauscht werden muss. Kreditkarten, EC-Karten und Treue-Karten lassen heute den Umfang unseres Portemonnaies wachsen, oft ergänzt durch ein paar Bargeldressourcen. Handel findet zunehmend auch immer mehr virtuell im Internet statt.
Die Shared Economy - in der nicht mehr nur Besitz, sondern vor allem die Nutzung im Vordergrund steht -, die voranschreitende Digitalisierung unserer Wirtschaft, neue Geschäftsmodelle und Microcharging erfordern neue Zahlungsmethoden, die das Bezahlen einfacher machen, aber gleichzeitig auch die Sicherheitsrisiken der neuen Technologien eindämmen. Unsere Geldbörse wird zunehmend vom Smartphone abgelöst, das die unterschiedlichen Zahlungsmittel wie Kreditkarten und Debitkarten, aber auch E-Wallets virtualisiert.
Wurden unsere Zahlungsprozesse bisher vorrangig über BankenBanken abgewickelt, kommen jetzt völlig neue Player ins Spiel - Telekommunikationsfirmen, IT-Firmen, Dienstleister, Händler und eine Vielzahl an Start-ups. Sie wollen mit ihren neuen Zahlungsprozessen eine bessere "Customer Experience" schaffen, den Kaufprozess einfacher, schneller und sicherer gestalten, Kunden binden, aber auch unsere Interessen und unser Kosumverhalten besser verstehen, um weitere komplementäre Leistungen anbieten zu können. Digitale Zahlungsprozesse schaffen vor allem eines: Daten, die, wenn sie mit anderen Daten korreliert werden, zu völlig neuen Informationen führen. Top-Firmen der Branche Banken
Weitere Wetten finden Sie im CIO-Jahrbuch 2016 Jahrbuch 2016 - Neue Prognosen zur Zukunft der IT IDG Business Media GmbH 2013, 245 Seiten, 39,90 Euro PDF-Download 34,99 Euro |
So können Kreditkarteninstitute über Big-Data-Technologien anhand des Konsumverhaltens von Ehepartnern eine Scheidung mit 98 Prozent Wahrscheinlichkeit zwei Jahre vorher prognostizieren Händler können am Kaufverhalten ihrer weiblichen Kunden nicht nur eine Schwangerschaft, sondern auch das exakte Trimester der Schwangerschaft vorhersagen. Beides sind wesentliche Einschnitte im Leben eines Menschen, die unser Konsumverhalten verändern und somit eine wichtige Informationen für Dienstleister und den Handel darstellen. Diese Möglichkeiten erfordern den respektvollen und sicheren Umgang mit Daten, damit der Verbraucher die neuen Möglichkeiten vertrauensvoll nutzen kann.
IDC prognostiziert für 2017 einen globalen Mobile-Payment-Markt von einer Billion US-Dollar Der Wettlauf um die erfolgreichsten Zahlungs-Services und somit auf Informationen hat begonnen, und Informationen sind das Erdöl der Zukunft - "Wer über sie verfügt, wird in der Zukunft wirtschaftlichen Erfog haben", wie Jack Ma, Gründer und CEO von Alibaba, auf seiner Eröffnungsrede der CeBIT 2015 sagte.
Diese neuen Zahlungs-Services stellen nicht nur Unternehmen und Banken vor neue Herausforderungen - etwa in Bezug auf Sicherheit und Differenzierung -, sondern auch die Geldpolitik, da Geldströme in klassischen Währungen, aber auch in Ersatzwährungen für die Währungshüter intransparenter und somit schwerer beeinflussbar sind.