Spannend wird es jenseits der Technik
Probleme bei Behörden-Clouds
In gewisser Weise gehört die Öffentliche Verwaltung zu den Vorreitern des Cloud Computing: In den zum Teil schon in den 70er-Jahren entstandenen kommunalen Rechenzentren werden seit langer Zeit IT-Grundprinzipien verwirklicht, die man heute Cloud Computing nennt: Die angeschlossenen Kommunen müssen für die in Anspruch genommenen IT-Leistungen keine eigenen Kapazitäten aufbauen, sondern greifen auf einen zentral gemanagten Ressourcen-Pool zu, der Rechenleistung, Speicherkapazität und Anwendungssoftware bereitstellt.
Das KGRZ (Kommunales Gebietsrechenzentrum) betreibt dabei nicht nur die leistungsfähigeren, effizienteren Systeme, als es einzelne Behörden oder Dienststellen könnten, sondern verfügt auch über Fachleute, die für Software-Updates und Backups sorgen. Selbst auf der technischen Seite ist das heutige Cloud Computing nicht grundlegend neu: Die heute so oft gescholtenen Mainframe-Systeme beherrschten schon immer die Technologie der Virtualisierung, verfügten über Provisionierungsmechanismen und erlaubten eine nutzungsbezogene Abrechnung.
"Cloud Computing ist deshalb aber nicht etwa alter Wein in neuen Schläuchen", sagt Hans Schramm, der als Field Product Manger Enterprise bei Dell Computer besonders mit der IT in der öffentlichen Verwaltung vertraut ist. „Tatsächlich verallgemeinert und standardisiert das Konzept die Service-orientierte Logik und Technik für alle IT-Systeme und bringt es konkret in die Welt der x86-Systeme, die heute die Basis der modernen IT bildet.“
Cloud Computing sei weniger eine technische, als eine organisatorisch-konzeptionelle Herausforderung: "Die technischen Voraussetzungen sind nämlich in Unternehmen und Behörden oft schon vorhanden: Virtualisierte Rechner, breitbandige Netzwerke und Browser als Plattform – mehr benötigt man im Grunde nicht für den Einstieg ins Cloud Computing", sagt der Dell-Manager.