Die ehrgeizigen Ziele des Software-Konzerns
SAP erfindet sich neu
Eine ungewöhnliche Runde saß an diesem schwülen Apriltag auf der Bühne im Festsaal des Münchener "Hilton". Ein Ebay-Powerseller, ein Werkzeugbauer, der Vertreter eines jungen Sparten-TV-Senders sowie ein türkischer Heiztechnikfabrikant - kleine, rührige Unternehmer. Und mit ihnen auf dem Podium einer aus der Dax-Liga: SAP-Chef Henning Kagermann (58).
Der Vorstandsvorsitzende des drittgrößten Softwarekonzerns der Welt parlierte mit den Mittelständlern über die Vorteile der SAP-Produkte für ihre Firmen. "SAP-Unternehmertage" nennt sich die Werbetour, mit der sich Kagermann bereits in Frankfurt und Münster um die Gunst des Mittelstandes gemüht hatte.
Erstaunlich! Eigentlich gilt SAPSAP als Software-Lieferant der großen Konzerne. Für Firmen mit weniger als 500 Millionen Euro Umsatz schienen die Systeme aus dem nordbadischen Walldorf bislang viel zu mächtig und komplex. Jetzt aber wirbt der Chef selbst bei Minibetrieben für seine Programme. Alles zu SAP auf CIO.de
Die Erklärung ist simpel. Kagermann muss sich neue Abnehmer suchen. Weil in 75 Prozent aller Großunternehmen SAP läuft, kann der Konzern in seinem Stammgeschäft kaum mehr zulegen.