Strategien


IT-Chef Rüdiger Hein

So sorgt die IT bei Sennheiser für den guten Ton

Jens Dose ist Editor in Chief von CIO. Seine Kernthemen drehen sich rund um CIOs, ihre IT-Strategien und Digitalisierungsprojekte.

"Die Mitarbeiter können damit selbst die Data Ownership übernehmen und entscheiden, welche Daten sie in dem Mesh bereitstellen. Im Gegenzug bekommen sie aber auch Daten von anderen Data Products," erklärt der IT-Chef. So könne etwa das Marketing auf Daten aus der Lieferkette zurückgreifen und umgekehrt.

Die Data Products werden dafür standardisiert miteinander verknüpft. Dazu will Sennheiser die Tools von Snowflake beziehungsweise Databricks aus dem Azure-Umfeld nutzen, um sie innerhalb der Cloud miteinander zu verknüpfen. Hein: "Jede Komponente, die wir bauen, folgt dann gewissen technologischen Regeln und Richtlinien, wie die APIs auszusehen haben, damit sie unseren Guidelines folgen."

Um weitere solche Lösungen ins Leben zu rufen, wird aktuell ein Marktplatz für Data Products eingerichtet, auf dem man sich bei den bestehenden Tools bedienen kann. Dort regelt eine zentrale Governance, wie etwa mit personalisierten Daten und KI-Tools umgegangen werden muss oder welche Technologien in den Products verwendet werden dürfen. Dafür existiert ein Leitfaden zur Erstellung von neuen Data Products, an den sich die Data Owner halten müssen.

Projekt "Kopernikus"

Damit das alles funktioniert, plant das Team um Hein, das 20 Jahre alte ERP-System von Sennheiser zu konsolidieren "Wir haben mit 'Kopernikus' das größte IT-Projekt der kommenden vier Jahre gestartet." Von welchem Hersteller die neue Lösung sein soll, ist derzeit noch offen.

Dabei geht es darum, ein neues ERP-System im Greenfield-Ansatz einzuführen und die mehr als 20 Satellitensysteme darin zu konsolidieren. Ziel ist ein durchgängiger Datenfluss. Das Dataverse soll dann unterhalb des neuen ERP-Systems liegen und Data Products sowie andere Funktionen wie etwa Analytics miteinander verbinden. Dazu müssen allerdings auch die gesammelten und ausgetauschten Daten gemäß den zuvor definierten Standards klassifiziert werden.

Doch die Arbeit wird sich laut Hein lohnen: "Mit dem neuen ERPERP haben wir in vier Jahren die Möglichkeit, nicht nur die Satellitensysteme zu konsolidieren, sondern auch ganz neue Geschäftsmodelle möglich zu machen. Wir können Recurring Revenue generieren, Prozesse und die Nutzererfahrung optimieren und werden zu einem datengetriebenen Unternehmen. Wenn WMAS der Game-Changer für die Audio-Industrie ist, dann ist 'Kopernikus' der Game-Changer für Sennheiser," urteilt der IT-Chef. Alles zu ERP auf CIO.de

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