Analysten-Kolumne
Alleinstellungsmerkmale weltweiter Dienstleistungen
Die Marktanalyse- und Beratungsschwerpunkte von Hartmut Lüerßen sind Digitalisierung, Trends in der IT-Beratung sowie IT-Service, Engineering Services und Personaldienstleistungen.
Die längerfristige Prognose der führenden IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen in Deutschland ergibt, dass im Jahr 2012 bei den meisten Projekten nennenswerte Anteile durch Nearshore-/Offshore-Kapazitäten gedeckt sein werden. Bei fast jedem dritten Projekt soll der Nearshore-/Offshore-Anteil dann mehr als 20 Prozent des Umsatzes ausmachen. Bei den IT-Services-Unternehmen dürfte der Nearshore-/Offshore-Anteil sogar noch größer sein.
Diese Erwartungen wurden vor dem Hintergrund geäußert, dass der deutsche Markt im Vergleich zu Großbritannien oder den USA in Bezug auf Nearshore-/Offshore-Dienstleistungen in der Software-Entwicklung wie auch in Bezug auf Business Process OutsourcingOutsourcing bisher weniger Dynamik aufweist. Dabei sind BPO und Software-Entwicklung zwei der wesentlichen Treiber des Global Delivery Modells. Verglichen mit der Entwicklung in diesen beispielhaft genannten Ländern, ist der deutsche Markt mindestens zwei bis drei Jahre zurück. Alles zu Outsourcing auf CIO.de
Best Practices aufzeigen
Die Tatsache, dass Projekte insbesondere bei großen Unternehmen zunehmend international vergeben werden, lässt die Anforderungen an das Portfolio- und Delivery-Management stark steigen. Nachdem die erste Generation von internationalen BPO-Verträgen durch die Übernahme von Unternehmensteilen großer Unternehmen geprägt war, kommt es für die Anbieter in der zweiten Phase verstärkt darauf an, die internen Delivery-Prozesse zu optimieren und daraus Mehrwert für die Kunden zu schaffen. Diese interne Prozessoptimierung steigert nicht nur die Profitabilität des Anbieters. In diesen Best Practices liegt ein nachhaltiges Differenzierungspotential zusätzlich zu der Chance, sich über branchenspezifische BPO-Themen zu positionieren.
Denn inzwischen haben viele IT-Dienstleiter die notwendige Lernkurve durchlaufen, um zu entscheiden, ab welcher Projektgröße und bei welchen Themen welche Arbeitspakete wo Nearshore oder Offshore entwickelt oder als Service geleistet werden. Diese Vorgehensmodelle sind für die Kunden bisher jedoch kaum transparent. IT-Dienstleister, die an einer ähnlich strategischen Partnerstellung wie ein Systemlieferant in der Automobilbranche arbeiten, sollten diese Chance nutzen.
Hartmut Lüerßen ist Geschäftsführer der Lünendonk GmbH.