Fallstricke und Ratschläge
Die Benchmark-Checkliste
So können in vertraglich komplexen Umgebungen mehr als 100 einzelne Positionen aufgelistet werden. Diese granulare Faktenbasis bietet in der Regel keinen Raum mehr für unterschiedliche Interpretationen und damit Konflikte zwischen Auftraggeber und Provider. Dies dient nicht nur der direkten "De-Emotionalisierung" der Situation, sondern ist auch Auditsicher und Jahre später noch nachvollziehbar.
Neben den genannten klassischen Größen sollte der Benchmark auch Serviceschnitte und Bundling ins Blickfeld rücken. Oft wird in Outsourcing-Deals die Trennung zwischen ausgelagerten und verbleibenden Services so ungünstig vorgenommen, dass überflüssiger Overhead entsteht - etwa wenn Desktop und Servicedesk auseinandergerissen werden.
Neue Abrechnungsmodelle
Ein weiteres wichtiges Feld des Commercial Alignment sind moderne Abrechnungs- und Delivery-Modelle, die stärker auf individuellen Anforderungen des Kunden eingehen. Beispielsweise können technische Bezugsgrößen - Preis pro MIPS, pro GB etc. - durch branchenspezifische Business-Bezugsgrößen abgelöst werden.
Dabei werden alle Leistungen auf Geschäftsgrößen normiert, die den Verbrauch der IT beeinflussen: etwa Preis pro Versicherungspolice, pro Ticket, pro Tonne, pro Kontobewegung etc. Solche Modelle haben heute erst weniger als 10 Prozent der Unternehmen eingeführt. Und selbst die haben meist noch eine "Schattenbuchhaltung" mit technischen Verrechnungsgrößen.
Der Grund: Es gibt viele zugrunde gelegte Annahmen, die sich ändern können, wie Volumenkorridore, der Verkauf oder Zukauf von Betriebsteilen etc. Stärker im Fokus steht derzeit ein Utility based Pricing, also eine tatsächlich verbrauchsbezogene Vergütung ("Pay what you get"), die z.B. im Cloud-Computing obligatorisch ist.