Fallstricke und Ratschläge
Die Benchmark-Checkliste
Beide Seiten profitieren
Ein Benchmark, der ein umfassendes Commercial Alignment vornimmt, bringt beiden Seiten Vorteile. Der Auftraggeber erhält marktübliche Servicelevel, -inhalte und -schnitte, Preise und Strukturen. Aber auch der IT-Provider wird nicht nur zu - im ersten Moment vielleicht schmerzhaften - Anpassungen gezwungen. Ein Benchmark, der neben den Preisen auch (exklusiv) die korrespondierenden Kosten des Dienstleisters unter die Lupe nimmt, hilft ihm, seine IT-Produktion so zu optimieren, dass er zu den vorgeschlagenen Konditionen liefern kann. Das gilt insbesondere für kaptive Dienstleister, die sich meist nur an Preisen orientieren und ohne Effizienz-Management langfristig damit ihre Leistungsfähigkeit einbüßen.
Dabei wird untersucht, zu welchen Kosten der Provider produziert und wo Abweichungen zu Leading Practices am Markt bestehen. Durch einen Drill Down auf Prozesse, Ein-kaufs- und Konsolidierungspotenziale, Standardisierungsmöglichkeiten usw. erhält er konkrete Ansatzpunkte für Optimierungen. In diesem Teil der Analyse wird die ursprüngliche Dreier- zu einer Zweierbeziehung zwischen Benchmarker und Dienstleister, denn die Kosten, Kalkulationen und Gewinnspannen des IT-Providers sollten gegenüber dem Auftraggeber vertraulich bleiben.
Darüber hinaus gibt der Benchmark oft Empfehlungen für die Zusammenarbeit beider Parteien ab, die dem Provider ein effizienteres und damit kostengünstigeres Arbeiten erlauben. Werden beispielsweise die Serviceschnitte Leading Pactices angepasst, bringt dies oft Synergie-Effekte mit sich - etwa wenn der Dienstleister zusätzlich zum Desktop-Betrieb den zuvor getrennten Servicedesk übernimmt.
Generell können die Empfehlungen dazu beitragen, nicht sinnvolle Restriktionen des Auftraggebers aufzuheben und dem IT-Provider mehr Freiheit zu verschaffen, seine Produktion eigenverantwortlich optimal zu organisieren - etwa welches Personal er einsetzt, an welchen Lokationen er arbeitet und welche Technologien er nutzt, um die vereinbarten Anforderungen zu erfüllen.
Mit einem traditionellen Preisvergleich können Unternehmen im Schnitt rund 10 Prozent der IT-Kosten in einem vertikalen Schnitt (Infrastruktur) beziehungsweise 10 bis 20 Prozent in horizontalem Schnitt (Applikations-Management und darunter liegende Infrastruktur) einsparen. Ein strategisch angelegter Benchmark mit dem Ziel einer nachhaltigen Ausrichtung auf Standards und Einbeziehung moderner Abrechnungs- und Delivery-Modelle schafft Potenziale von 40 Prozent und mehr.