Manager-Ehen

Family Business contra Karriere

26.03.2007
Von Eva Buchhorn

Beruflicher Erfolg nur zum Preis des persönlichen Bankrotts? Gibt es wirklich keine Chance, Karriere zu machen, ohne das private Glück aufs Spiel zu setzen? Muss, wer die Liebe retten will, seine beruflichen Ambitionen zwingend einschränken?

Er muss es nicht, wenn sich im Laufe der Beziehung die Prioritäten seiner Gattin ändern. Das gemeinsame Prosperieren, der gesellschaftliche Status und das Glück des Zusammenlebens mit Kindern söhnt auch heute noch viele Managergattinnen aus.

Nachlassender gegenseitiger Respekt mit zumehmender Ehedauer

Gefährlich wird es nur, wenn sie sich über Gebühr zurückgesetzt und zum reinen Dienstleistungsbetrieb für seinen Aufstieg degradiert fühlt. Das Mindeste, was er dagegen tun kann, ist, ihre im Privaten erbrachten Leistungen anzuerkennen. An diesem Punkt scheiterten viele Langzeitehen, warnt der bekannte Paartherapeut und Führungskräfte-Coach Hans Jellouschek.

Mit der Dauer der Ehe wachse die Gefahr, den Partner und seine Rolle in der Beziehung für selbstverständlich zu halten: "Der gegenseitige Respekt nimmt ab, das Bemühen umeinander lässt nach." Das Paar bringe sich zu wenig "positive Resonanz" entgegen, die eine Ehe aber dringend brauche. "Männer lernen von Kind an, dass es verdienstvoll ist, Spitzenleistungen zu bringen und sich ohne Rücksicht auf Verluste beruflich zu etablieren." Deshalb ist es für Manager schwierig, allein aus Rücksicht auf die Familie auf weitere Karriereschritte zu verzichten Karrierefalle: "Die Gattin spielt nicht mit".

Der Wunsch des Mannes, den Helden zu geben, kann denn auch in der Ehekrise das Einfallstor für die neue Partnerin sein. Die 20 Jahre jüngere Sekretärin lauscht noch hingebungsvoll den Geschichten aus dem entsagungsvollen Leben des Managers, die seine Gattin schon in tausendfacher Variation kennt - inklusive des Preises, den sie für sein Heldenleben zu zahlen hat.

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