Elite-Report
Neue Deutsche Welle - Die neue Generation der Firmenlenker
Als Kernelement der neuen deutschen Dynamik nennen die Jung-Manager - man höre und staune - ihre Mitarbeiter. Virtuell verbeugen sie sich vor den bislang oft als Kostenfaktor geschmähten Beschäftigten. Fast zwei Drittel des Elite-Nachwuchses zählen die hohe Leistungsbereitschaft der Beschäftigten und deren industrielle Tradition zu den größten Stärken Deutschlands.
"Die nationalen Tugenden Gründlichkeit, Verlässlichkeit und Fleiß kommen uns im weltweiten Wettbewerb extrem zugute", weiß Udo Waibel (34), der bei SAPSAP die Entwicklung neuer Produkte leitet. "Für deutsche Ingenieure gibt es kein "gut genug", für sie muss die Qualität einfach perfekt sein." Alles zu SAP auf CIO.de
Kooperativer Führungsstil
Ähnlich sieht das auch Antje von Dewitz (34), Marketingchefin von Vaude: "Unsere Mitarbeiter sind technisch extrem versiert und kreativ - echte Tüftler und Bastler eben." Auch dank deren Erfindungsgeist sei der Hersteller von Outdoor-Ausrüstungen aus dem oberschwäbischen Tettnang gut gegen die Billigkonkurrenz aus Asien gewappnet.
Der neue Respekt vor den Leistungen der Mitarbeiter spiegelt sich auch im Führungsstil der Jung-Manager wider. Beispiel Vorwerk. Ein Ölporträt des Firmenpatriarchen Werner Mittelsten Scheid dominiert den Besprechungsraum "Werner" in der Wuppertaler Zentrale des Staubsaugerherstellers. Der Blick aus dem klotzartigen Gebäude geht auf Schornsteine, Fabrikgebäude, eine Stadt, die sich ins Tal drängt. Neben dem schweren runden Holztisch, dem wuchtigen Einbauschrank wirken Konferenztelefone und Beamer wie ein zögerlicher Vorstoß in die Moderne.
Was aber Michael Kabilka (39) im weichen Sound des Bergischen Lands erzählt, klingt nach Revolution in der Leitungsetage: "Wir führen anders als die Generation 50 plus", sagt der kaufmännische Leiter des Geschäftsbereichs Thermomix. Der Mixer, der auch garen und kochen kann ("Die kleinste Küche der Welt") beschert Vorwerk im Jahr 250 Millionen Euro Umsatz.