E Recruiting

Recruiting-Trends 2003

03.04.2003

In Einzelbeispielen zeigt sich, dass effizientere Prozesse und eine effizientere Verwaltung besonders bei Unternehmen mit vielen Bewerbungen ein wichtiger Nutzenhebel sind. Bei Unternehmen mit weniger Bewerbungen bzw. einer unbekannteren Marke als Arbeitgeber in den wichtigen Zielgruppen ist dagegen die Erhöhung der Reichweite ihrer Personalmarketingmaßnahmen bei möglichst geringen Kosten von größerer Bedeutung.

Die durch den Einsatz von E-Recruiting-Plattformen und -Instrumenten herbeigeführte Verbesserung der Matchingqualität, d. h. der Eignung des Kandidaten für eine bestimmte Stelle, wurde in der Studie wegen ihrer schweren Messbarkeit nicht direkt abgefragt. Die Studienergebnisse zeigen aber, dass eine Verbesserung der Matchingqualität bisher insbesondere durch höhere Bewerberzahlen erreicht werden konnte. Effizientere Prozesse wirken sich natürlich auch indirekt auf die Genauigkeit der Selektion aus und können damit die Matchingqualität positiv beeinflussen. E-Recruiting-Instrumente, die sich direkt auf diesen Hebel auswirken könnten, wie z. B. Online-Tests oder komplexere Suchfunktionalitäten für Online-Lebenslaufdatenbanken, spielen bisher zwar eine eher untergeordnete Rolle. Sie stellen allerdings mittel- bis langfristig ein weiteres mögliches Potenzial im E-Recruiting dar.

Einleitung

Die Bedeutung des Internets für die Beschaffung neuer Mitarbeiter hat in den vergangenen Jahren stetig zugenommen. Die Möglichkeiten, das Internet für das Personalmarketing und das Recruiting zu nutzen, umfassen mittlerweile nicht mehr nur das Schalten von Online-Stellenanzeigen oder die Darstellung des Unternehmensprofils, sondern auch die Unterstützung des Bewerbungsverfahrens sowie der Verwaltungs- und Auswahlprozesse. Einige wenige Unternehmen haben inzwischen sogar große Teile der Personalbeschaffung von der Identifizierung einer offenen Stelle bis zu ihrer Besetzung digitalisiert. Beispiele hierfür sind unter anderem die Bertelsmann AG (siehe Abschnitt 4.2) oder CSC Ploenzke (siehe Abschnitt 4.4).

Trotz der scheinbar noch immer anhaltenden allgemeinen Zurückhaltung bei Neueinstellungen wird sich dieser Trend auch im Jahr 2003 weiter fortsetzen. So geben nur 18 % der befragten Unternehmen an, ihre Recruitingaktivitäten in 2003 zu verstärken. Allerdings glauben 75 % daran, dass sich der Trend zur Personalbeschaffung über das Internet fortsetzen wird. Gleichzeitig denken 52 % der Umfrageteilnehmer, dass Print-Anzeigen im kommenden Jahr weiter an Bedeutung verlieren werden.

Die vorliegende Studie betrachtet die Unterstützung der Personalbeschaffung durch den Einsatz moderner Informationstechnologie (IT), die häufig auch unter dem Begriff E-Recruiting zusammengefasst wird, bei den Top-1.000-Unternehmen in Deutschland. Sie untersucht das Thema E-Recruiting insbesondere aus der Perspektive der Unternehmen entlang folgender Fragestellungen:

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