Rivalen Aldi Nord und Aldi Süd

Die globale Aldi-Strategie

03.08.2009
Von Ursula Schwarzer, Klaus Boldt und Sören  Jensen
Wie in Deutschland gehen die zerstrittenen Aldi-Brüder ihre eigenen Wege bei der weltweiten Expansion. Auch die USA sind Teil eines globalen Feldzugs. Kein anderer Discounter betreibt weltweit so viele Filialen wie Aldi.

Klein und bescheiden steht sie da: Nur durch eine Rasenzunge vom Klotz des Einzelhandelsgiganten Wal-Mart getrennt, wirkt die Aldi-Filiale in West Haven im US-Bundesstaat Connecticut wie eine Einkaufsstätte aus einer fremden, längst vergangenen Welt.

Schmucklos sachlich gehalten, eben aldilike, fällt auch das innere Erscheinungsbild gegenüber dem Shopping-Palast von Wal-Mart deutlich ab. Die Ware ruht in Kartons, teilweise auf Paletten platziert, so wie angeliefert. Schmale Gänge, wenige Kassen, kaum Markenartikel - ganz und gar ungewohnt für die amerikanische Kundschaft.

Wie eine Kampfansage hat der deutsche Discounter seinen Laden unmittelbar neben das Selbstbedienungswarenhaus des Handelsweltmarktführers gesetzt. Die Aldi-Filiale ist die eintausendste auf US-Territorium - ihr provokanter Standort allerdings kein Einzelfall. Immer schön die Nähe von Wal-Mart suchen, so lautet die Taktik. Denn die alten Kunden von Wal-Mart, hoffen die Angreifer, sind die neuen Kunden von Aldi.

Die Rezession spielt dem Billiganbieter in die Hände. "Mehr denn je suchen Verbraucher nach Möglichkeiten, bei ihren Ausgaben für Lebensmittel zu sparen", sagte Aldis US-Präsident Jason Hart im März 2009 anlässlich der Eröffnung der Jubiläumsfiliale in West Haven. "Und Aldi", ließ er wissen, "ist die Antwort."

Dieser Artikel erscheint mit freundlicher Genehmigung von manager-magazin.de.

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